So binden Sie Mitarbeitende im Homeoffice besser an Ihr Unternehmen
Homeoffice bietet viele Vorteile, kann aber auch die Bindung von Mitarbeitenden erschweren. Wie diese Herausforderung zu lösen ist, schildert der nachfolgende Beitrag.
Die Coronapandemie hat die herkömmliche Arbeitswelt auf den Kopf gestellt. Während vor einigen Jahren noch der klassische Büro-Präsenzarbeitsplatz die Regel war, ist er in vielen Unternehmen inzwischen zur Ausnahme geworden. Die Pandemie hat Millionen von Beschäftigten innerhalb von Wochen zu Remote oder Hybrid Workern gemacht, die ihre Arbeit ausschließlich im Homeoffice oder in einer Mischform von Heim- und Büroarbeit erledigen.
Trotz der vielen Vorteile, die diese neuen Arbeitsformen nicht nur Beschäftigten, sondern auch Unternehmen bringen, stellen sie Letztere vor die große Herausforderung der Mitarbeiterbindung. Der fehlende persönliche Kontakt zu den eigenen Leuten scheint es für Arbeitgeber zunehmend schwieriger zu machen, Mitarbeiter an ihr Unternehmen zu binden.
Doch wird diese Annahme tatsächlich durch Studien belegt? Und wenn ja, was können Unternehmen tun, um die Mitarbeiterbindung in einer Remote-Arbeitsumgebung zu fördern und ein Gefühl der Zugehörigkeit in ihren Organisationen zu schaffen? Der nachfolgende Beitrag macht sich auf die Suche nach Antworten auf diese Fragen.
Leidet die Mitarbeiterbindung bei Remote Work?
Im Zuge des durch die Coronapandemie verursachten massiven Wandels der Arbeitswelt wurden in den vergangenen drei Jahren zahlreiche Studien zum Thema Mitarbeiterbindung durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Studien mögen auf den ersten Blick etwas verwirrend wirken und scheinen sich teilweise zu widersprechen. Auf den zweiten Blick zeigt sich jedoch ein roter Faden. Nachfolgend stellen wir Ihnen die wichtigsten Studien in dieser Fragestellung vor und versuchen, diese richtig einzuordnen.
Die vielleicht bedeutendste Studie zum Thema Mitarbeiterbindung in einer Remote-Arbeitsumgebung ist der sogenannte „Gallup Engagement Index“ des Marktforschungsinstituts Gallup. Seine Bedeutung gründet sich auf der Tatsache, dass der Gallup Engagement Index bereits seit 2001 die Arbeitsplatzqualität in Deutschland untersucht und damit die renommierteste und umfangreichste Studie in diesem Bereich darstellt.
Fazit des letzten Gallup Engagement Index aus dem Jahr 2022 ist, dass die emotionale Bindung von Arbeitnehmern in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gefallen ist. In konkreten Zahlen bedeutet dies, dass nur sechs von zehn Angestellten beabsichtigen, im kommenden Jahr bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber zu bleiben.
Die Daten von Gallup zeigen, dass sich die Loyalität von Arbeitnehmern zu ihren Unternehmen im Laufe der Coronapandemie deutlich verschlechtert hat. Die Forschungsgruppe von Gallup stellte in diesem Zusammenhang fest, dass Beschäftigte, die ins Homeoffice wechselten, eine deutlich geringere Bindung an ihr Unternehmen und folglich eine erheblich höhere Wechselbereitschaft zeigen als Mitarbeiter in Büros.
Interessant ist auch die Feststellung der Gallup-Studie, dass in Unternehmen, die bereits vor der Pandemie auf die virtuelle Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter setzten, die Loyalität der Arbeitnehmer um den Faktor fünf höher ist als in Unternehmen, die seit 2020 ihre Beschäftigten ins Homeoffice schickten. Ein klarer Warnhinweis, dass die kurzfristig „erzwungene“ virtuelle Zusammenarbeit in vielen Unternehmen nicht oder nur unzureichend zu funktionieren scheint.
Bestätigt werden die Ergebnisse von Gallup durch die ebenfalls 2022 durchgeführte Studie „Präsenz, Homeoffice oder Hybrid? Arbeitssituation und Mitarbeiterbindung in Deutschland“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts Heute und Morgen. Sie untermauert die Feststellung, dass die Bindung von im Homeoffice tätigen Mitarbeitern an den Arbeitgeber im Durchschnitt geringer ist als bei Beschäftigten mit einem Präsenzarbeitsplatz im Büro.
Im Rahmen der Studie von Heute und Morgen wurden 1.500 Berufstätige mit einer Berufszugehörigkeit von mindestens zwei Jahren bei ihrem aktuellen Arbeitgeber befragt. Das Marktforschungsinstitut errechnete auf Basis von sieben Kriterien einen Bindungsindex als Mittelwert. Zu diesen Kriterien gehören beispielsweise „Verbundenheit zum Unternehmen“, „Spaß bei der Arbeit“ und „Weiterempfehlungsbereitschaft“.
Die Studie stellte fest, dass Homeoffice-Arbeiter mit einem Durchschnittswert von 63 den niedrigsten Bindungsindex aufweisen. Hybrid arbeitende Mitarbeiter liegen mit einem Wert von 65 leicht darüber. Den höchsten Bindungsindex weisen Präsenzarbeitende mit einem Indexwert von 67 auf. Damit sind die Ergebnisse von Heute und Morgen in Bezug auf die Mitarbeiterbindung bei Remote Work jedoch nicht so stark und aussagekräftig wie jene von Gallup.
Den Studien von Gallup und Heute und Morgen stehen eine Reihe anderer Studien gegenüber, die zu vermeintlich gegenteiligen Ergebnissen kommen. Dazu zählt eine Untersuchung des US-amerikanischen Unternehmens Owl Labs, einem Anbieter hybrider Technologielösungen am Arbeitsplatz. Auch Owl Labs untersucht seit Jahren die Auswirkungen von Remote Work auf die Arbeitszufriedenheit und Mitarbeiterbindung.
In ihrer Studie „State of Hybrid Work 2022 Germany“ kommt Owl Labs zu dem Schluss, dass Homeoffice heutzutage eine Grundvoraussetzung ist, um überhaupt neue Mitarbeiter zu gewinnen. Laut Studienergebnis gaben 26 Prozent der Befragten an, dass sie ein Jobangebot nicht annehmen würden, wenn es mit der Verpflichtung verbunden wäre, in einem Büro zu arbeiten. 28 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass die flexible Wahl des Arbeitsorts einen Arbeitgeber besonders attraktiv machen würde.
Besonders bei der jungen Generation ist der Wunsch nach der Arbeit im Homeoffice oder an einem Ort außerhalb des Büros besonders stark ausgeprägt. 32 Prozent der 18- bis 34-Jährigen gaben in der Owl-Labs-Studie an, dass sie eine neue Arbeitsstelle suchen würden, die hybride Arbeitsformen anbietet.
Auch ADP, ein börsennotierter Anbieter von Entgeltabrechnungs- und HR-Softwarelösungen, führt seit mehreren Jahren eine groß angelegte Studie zur Arbeitssituation von Menschen in aller Welt durch. Im vergangenen Jahr nahmen 32.000 Menschen aus 17 Ländern daran teil.
In Bezug auf die Arbeitszufriedenheit kam die ADP-Studie zum Ergebnis, dass Homeoffice-Worker mit einem Wert von 90 Prozent zufriedener sind als ihre Kollegen im Büro (82 Prozent). Diese Zufriedenheit mit dem Homeoffice geht laut ADP so weit, dass knapp zwei Drittel der Befragten sich nach einem neuen Job umsehen würden, wenn sie Vollzeit ins Büro zurückkehren müssten. Vor allem jüngere Menschen sind am wenigsten bereit, einen Präsenzarbeitsplatz zu akzeptieren.
Bestätigt werden die Studienergebnisse von Owl Labs und ADP durch eine Studie des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation. Mitte 2022 wurden rund 1.100 Arbeitnehmer nach ihrer Arbeitszufriedenheit gefragt. Das Ergebnis: Im Homeoffice beschäftigte Menschen hatten eine höhere Zufriedenheit als ihre Kollegen im Büro.
Die Studien von Owl Labs, ADP und dem Bayerischen Forschungsinstitut für Digitale Transformation fokussieren sich jedoch auf die Mitarbeiterzufriedenheit und lassen keine direkten Rückschlüsse auf die Mitarbeiterbindung zu. So ist es durchaus denkbar, dass bei Remote-Arbeitsformen die Zufriedenheit der Mitarbeiter generell höher ist, gleichzeitig aber die Mitarbeiterbindung niedriger.
Welche Praktiken der Mitarbeiterbindung bieten sich an?
Die im vorangegangenen Abschnitt vorgestellten Studiendaten legen nahe, dass die Arbeit im Homeoffice zwar grundsätzlich die Zufriedenheit von Mitarbeitern erhöht, es viele Unternehmen jedoch versäumen, sich diesen Vorteil zunutze zu machen. Nur Firmen, die Strategien zur Mitarbeiterbindung in einer Remote-Arbeitsumgebung entwickeln und diese gezielt operativ umsetzen, schaffen es, die Bindung ihrer Beschäftigten im Homeoffice dauerhaft zu erhalten.
Zum Glück steht Ihnen ein ganzer Werkzeugkasten an möglichen Maßnahmen zur Verfügung, um in der Praxis die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung am Arbeitsplatz zu Hause zu erhöhen. Wir stellen nachfolgend einige der wichtigsten dieser Werkzeuge vor.
Den Arbeitsplatz vernünftig ausstatten
Einer der wichtigsten Basisfaktoren für erfolgreiches Remote Work ist die Ausstattung des Arbeitsplatzes im Homeoffice. Mitarbeiter werden keine hohe Arbeitszufriedenheit und -motivation an den Tag legen, wenn in den eigenen vier Wänden kein ergonomisch ausgestalteter Arbeitsplatz zur Verfügung steht, der diesen Namen auch verdient. Als Führungskraft tun Sie deshalb gut daran, sich genauso stark um die Ausstattung von Homeoffice-Arbeitsplätzen wie von Arbeitsplätzen im Büro zu kümmern. Ihre Mitarbeiter werden es Ihnen mit einer erhöhten Arbeitsmotivation und Unternehmensbindung danken.
Die Betreuung individualisieren
Jeder Mitarbeiter ist anders. Die Individualität von Mitarbeitern äußert sich in der Regel aufgrund der Vermischung von Privat- und Berufsleben im Homeoffice stärker als am Präsenzarbeitsplatz im Büro. Vor diesem Hintergrund sollten Arbeitgeber bei Remote Work möglichst individuell auf ihre Angestellten eingehen und sie nach ihren Bedürfnissen und Wünschen in Bezug auf ihren Remote Job fragen.
Nicht jeder ist für die Arbeit von zu Hause geschaffen. Während manche Arbeitnehmer kein Problem bei der Umstellung vom Büro auf das Homeoffice haben, benötigen andere viel Unterstützung, um sich im eigenen Büro zu organisieren, zu motivieren und die Bindung zum Unternehmen über die Distanz aufrechtzuerhalten. Als Führungskraft, die bei bestimmten Mitarbeitern schlechte Voraussetzungen in Bezug auf Remote Work erkennt, sollten Sie diese durch gezielte Schulungen in ihrem Selbstmanagement und ihrer Selbstmotivation unterstützen. Nur so wird es Ihnen gelingen, zufriedene und produktive Remote-Beschäftigte mit einer engen Unternehmensbindung zu bekommen.
Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten anbieten
Obwohl die Arbeit im Homeoffice Beschäftigte grundsätzlich zufriedenstellt, fühlen sich viele Arbeitnehmer vor allem hinsichtlich ihrer beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten in den eigenen vier Wänden „abgehängt“. Der fehlende direkte Draht zu Ihnen als Führungskraft im Büro führt nicht selten dazu, dass Karriereperspektiven häufig nicht mehr auf der Tagesordnung stehen. Unternehmen, die es versäumen, ihren Beschäftigten im Homeoffice berufliche Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen, werden zwangsläufig mit einer sinkenden Mitarbeiterbindung konfrontiert.
E-Learning, Webinare, aber auch Einladungen zu Präsenzveranstaltungen fördern nicht nur die Entwicklung der Mitarbeiter, sondern geben ihnen auch das Gefühl, in ihrer Karriere voranzukommen. Die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten sind somit ein essenzieller Bestandteil der Mitarbeiterbindung bei Remote Work.
Kommunikationswege etablieren
Ein weiterer zentraler Aspekt im Zusammenhang mit der Bindung von Mitarbeitern an Remote-Arbeitsplätzen ist die Kommunikation. Weder die offiziellen noch die inoffiziellen Kommunikationswege sind im Homeoffice so ausgeprägt wie im Büro. Bei der Arbeit zu Hause fehlt schlichtweg der persönliche Draht zu den Vorgesetzten, den Kollegen und dem gesamten Unternehmen.
Das führt bei vielen Remote Workern unweigerlich dazu, dass sie sich auf Dauer nicht mehr gesehen und gehört fühlen. Dies wiederum äußert sich oftmals in einer emotionalen Distanzierung vom Unternehmen, die nicht selten im sogenannten „quiet quitting“ endet. Als Führungskraft sollten Sie vor diesem Hintergrund von Tag eins an Kommunikationswege mit ihren Mitarbeitern im Homeoffice etablieren.
Bleiben Sie mit Ihren Teams im regelmäßigen Gespräch. So werden Sie nicht nur von den Problemen Ihrer Mitarbeiter erfahren, sondern auch eine mögliche Distanzierung vom Unternehmen frühzeitig erkennen können. Regelmäßige Videokonferenzen, aber auch Telefonate sind die geeignetsten Kommunikationswege, um die emotionale Bindung der Beschäftigten mit Ihrem Unternehmen zu stärken.
Regeln am Arbeitsplatz einführen
Die Arbeit im Homeoffice verleitet viele Unternehmen dazu, ihre Mitarbeiter als jederzeit anwesend zu betrachten. Während die meisten Präsenzjobs in Büros mit festen Arbeitszeiten verbunden sind, ist die Arbeitszeitflexibilität bei Remote Work deutlich höher. Trotzdem sollten Unternehmen nicht den Fehler machen, diese zeitliche Flexibilität auszunutzen und ihre Mitarbeiter abends und am Wochenende mit E-Mails, Anrufen oder Aufgaben zu „belästigen“.
In Ihrer Funktion als Manager sollten Sie dafür Sorge tragen, dass im Homeoffice ähnliche Regeln gelten wie im Büro und in dieser Sache mit gutem Beispiel vorangehen. Chefs, die ihren Mitarbeitern abends keine E-Mails oder Präsentationen schicken und akzeptieren, dass am Wochenende nicht gearbeitet wird, werden eine deutlich höhere Akzeptanz von ihren Beschäftigten erfahren, was sich zugleich positiv auf die Bindung zum Unternehmen auswirkt.
Mehr Feedback geben
Im persönlichen Kontakt im Büro ist es erheblich einfacher, Mitarbeitern spontanes Feedback zu geben, als bei der Arbeit im Homeoffice. Als Führungskraft sollte Ihnen bewusst sein, dass ausbleibendes Feedback negative Konsequenzen auf Ihre Mitarbeiter haben kann. Das führt in vielen Fällen zu einem Gefühl verstärkter Unsicherheit und geringerer Wertschätzung.
Die Folge: eine schwächere Mitarbeiterbindung an das Unternehmen. Um dieser Folgewirkung zuvorzukommen, sollten Sie Ihr Feedback intensivieren. Nutzen Sie dafür idealerweise Videocalls als die persönlichste Kontaktmöglichkeit im Remote Work. So erreichen Sie mit Ihrem Feedback die intensivste Wirkung.
Wie kann das Gefühl der Zugehörigkeit gestärkt werden?
Die Qualität der Mitarbeiterbindung im Remote Work hängt nicht nur davon ab, wie intensiv sich Führungskräfte um ihre Beschäftigten kümmern, sondern auch vom Verhältnis der Mitarbeiter untereinander. Der Umgang zwischen den Beschäftigten hat in jedem Unternehmen massive Auswirkungen auf das Gefühl der Zugehörigkeit zur Unternehmensorganisation.
Genauso wie Unternehmen strategische Leitlinien und operative Maßnahmen zur Bindung von Remote-Mitarbeitern entwickeln sollten, müssen sie sich auch um das „Untereinander“ der Beschäftigten im Homeoffice kümmern. Leichter gesagt als getan, wo Videokonferenzen im Remote Work oftmals die persönlichste Form des Kontakts zwischen Beschäftigten darstellen.
Trotzdem stehen Ihnen einige Möglichkeiten zur Verfügung, den Kontakt Ihrer Mitarbeiter im Homeoffice untereinander zu intensivieren und darüber eine Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls zu erreichen. Sehen Sie die nachfolgenden Maßnahmen lediglich als Anstöße und werden Sie selbst kreativ. Oftmals sind unternehmensindividuelle Konzepte die besten.
Die Kommunikation aufrechterhalten
Was für die Kommunikation von Beschäftigten im Homeoffice mit den Vorgesetzten gilt, ist auch in Bezug auf die Kommunikation mit den Kollegen von zentraler Bedeutung. Der fehlende Flurfunk und Austausch mit anderen Mitarbeitern verschlechtert bei vielen Homeoffice-Beschäftigten auf Dauer das Zugehörigkeitsgefühl zu ihrem Team.
Unternehmen sollten deshalb darauf achten, dass auch die interne Kommunikation zwischen Teams abseits ihrer Arbeitsaufgaben funktioniert. Der sprichwörtliche „Kaffeeklatsch“ muss sozusagen auch virtuell funktionieren. Indem Unternehmen dafür sorgen, dass es direkte Kommunikationskanäle zwischen den Mitarbeitern gibt, geben sie ihnen Raum für persönliche Gespräche und fördern den Kontakt. Das stärkt nicht nur den Zusammenhalt in Teams, sondern wirkt sich unter dem Strich auch positiv auf den gesamten Spirit eines Unternehmens aus.
Team-Events organisieren
Obwohl in vielen Unternehmen bereits ein Großteil der Beschäftigten im Homeoffice arbeitet, sollten Führungskräfte keinesfalls darauf verzichten, Team-Präsenzveranstaltungen zu organisieren. Klassische Team-Events wie Sommerfeste, Grillabende oder Weihnachtsfeiern sind immer noch einer der effektivsten Wege, Mitarbeitern trotz physischer Distanz ein Gefühl der Zu- und Zusammengehörigkeit zu geben.
Derartige Veranstaltungen sind nicht nur ideal, um den beruflichen und privaten Austausch zwischen Mitarbeitern zu fördern, sondern stärken auch den Gemeinschaftssinn von Organisationen. Bedenken Sie in diesem Zusammenhang, dass teambildende Maßnahmen nicht zwangsläufig zu einem tagesfüllenden Großereignis ausarten müssen. Regelmäßige kleinere Events zeigen oftmals eine wesentlich höhere Wirkung in Sachen Teambildung und Zugehörigkeitsgefühl.
Die Chancen der Digitalisierung nutzen
Die Digitalisierung hat Remote Work überhaupt erst möglich gemacht. Zugleich stellt sie (glücklicherweise) jede Menge Tools bereit, um die Arbeit von zu Hause und von unterwegs auch persönlicher zu machen. Als Führungskraft können Sie diese Tools geschickt einsetzen, um bei Ihren Mitarbeitern das Gefühl der Zugehörigkeit zum Unternehmen zu stärken. Zu solchen Angeboten gehören beispielsweise Online-Umfragen, virtuelle Events wie Coffee Breaks oder After Work Drinks und digitale Unterstützungsangebote sowohl für berufliche als auch für private Anliegen.
Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und probieren Sie aus, welche Art von digitalem Event bei Ihren Mitarbeitern gut ankommt. Vielleicht hilft im Vorfeld bereits eine kleine Umfrage oder Sie lassen Ihre Teammitglieder Vorschläge machen. Virtuelles Teambuilding ist ein noch nicht gut erforschtes Arbeitsumfeld. Fakt ist jedoch, dass virtuelle Team-Events bei Beschäftigten im Homeoffice ein Gefühl hinterlassen, Teil eines Unternehmens zu sein und wertgeschätzt zu werden.
Fazit: Investieren Sie Zeit und Kreativität in eine individuelle Mitarbeiterbindung
Remote Work macht das Leben von Unternehmen und Führungskräften zweifellos nicht einfacher. Einerseits verlangen vor allem jüngere Mitarbeiter heutzutage, dass ihnen Unternehmen mehr oder weniger Freiheit bei der Wahl des Arbeitsortes lassen. Andererseits legen einige Studien nahe, dass die Arbeit im Homeoffice bei einer Mehrheit der Beschäftigten die Bindung an ihr Unternehmen schwächt.
Für Unternehmen und ihre Führungskräfte bedeutet das, dass sie deutlich mehr Ressourcen in die Bindung ihrer Beschäftigten investieren müssen, als dies in der Vergangenheit bei Büro-Präsenzarbeit der Fall war. Eine erfolgreiche Mitarbeiterbindung ist aber auch im Remote Work kein Ding der Unmöglichkeit.
Als Führungskraft stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, sich um Ihre Mitarbeiter im Homeoffice zu kümmern. Je mehr dieser Optionen Sie berücksichtigen, desto besser stehen die Chancen auf eine erfolgreiche langfristige Mitarbeiterbindung. Doch jedes Unternehmen und jeder Mitarbeiter sind individuell. Was in einer Konstellation funktionieren mag, ist in einer anderen zum Scheitern verurteilt. Individualisieren Sie deshalb die Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung so weit wie möglich und schaffen Sie bei Ihren Beschäftigten ein nachhaltiges Gefühl der Loyalität und der Zugehörigkeit.
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