22. Januar 2021

Steuer­berater: die idealen Krisen­ma­nager

Moderne Steuer­berater entspre­chen schon lange nicht mehr dem Klischee vermiefter Erbsen­zähler. Gerade in Krisen­zeiten sind sie die erste Adresse und ideale Partner, um Heraus­for­de­rungen erfolg­reich zu meis­tern.

Stellen Sie sich folgende Situa­tion vor: Sie haben durch glück­liche Umstände einen mittel­stän­di­schen Betrieb Ihrer Branche ausge­macht, der aus Alters­gründen und wegen des Fehlens eines Nach­fol­gers günstig zu erwerben wäre. Damit könnten Sie Ihre Kapa­zi­täten nahezu verdop­peln und sich besser am Markt etablieren.

Nun fragen Sie Ihren Steuer­berater nach seiner Meinung dazu – schließ­lich kennt niemand Ihr Unter­nehmen besser als er. Seine Meinung: Davon ist abzu­raten, das würde die durch­schnitt­liche Steu­er­last nur noch weiter nach oben schrauben.

Welche verwert­bare Infor­ma­tion haben Sie erhalten? Im Grunde nur eine: Sie sollten sich schnells­tens nach einem anderen Steuer­berater umsehen, denn dieser hier ist nicht in der Lage, Ihr Unter­nehmen anders als durch die Brille des Finanz­amts zu sehen. Was wären die Ratschläge dieses Steu­er­ex­perten erst wert, wenn Sie Rat in einer Krise suchen würden?

Moderne Steuer­berater sind sich der neuen Heraus­for­de­rungen im unter­neh­me­ri­schen Umfeld voll bewusst, und das Tag für Tag aufs Neue. Konnte man den braven Steu­er­fach­mann vergan­gener Tage ausschließ­lich zu fiska­li­schen Themen befragen, weisen neuzeit­liche Berater Kompe­tenzen auf zahl­rei­chen Gebieten vor – Finanz­pla­nung, Risi­ko­mi­ni­mie­rung, Förder­mit­tel­be­ra­tung oder Finan­zie­rungs­be­schaf­fung sind nur einige davon.

Im Grunde ist der neuzeit­liche Steuer­berater der gene­ri­sche Ansprech­partner für alle finanz­re­le­vanten Themen eines Unter­neh­mens. So kann er im Falle einer Krisen­si­tua­tion brauch­bare Hilfe leisten – und das gilt nicht nur während der aktu­ellen, durch Corona ausge­lösten Wirt­schafts­krise, sondern ganz allge­mein, denn wie heißt es so schön: Nach der Krise ist vor der Krise.

Worauf es beim Ausbruch einer Krise ankommt

Leser der berühmten Roman­reihe “Per Anhalter durch die Galaxis” wissen, wie das erste Gebot ange­sichts einer ausbre­chenden Unter­neh­mens­krise lautet. Es ist in großen, leuch­tenden Buch­staben auf den Umschlag des gleich­na­migen Nach­schla­ge­werks gedruckt: Keine Panik.

Panik hat Schock­starre zur Folge, und das ist das Letzte, was sie ange­sichts der vor Ihnen liegenden Heraus­for­de­rungen zulassen sollten. Es gibt – je nach Tempe­ra­ment – zwei Irrwege, die viele Unter­nehmer in dieser Situa­tion einschlagen. Die erste Gruppe ist vor Entsetzen nicht mehr in der Lage, zusam­men­hän­gende, auf Vernunft basie­rende Gedan­ken­gänge einzu­leiten und tut daher das Einzige, was übrig bleibt – nämlich nichts. Die andere Gruppe negiert die harten Tatsa­chen und malt sich die Welt wie Pippi Lang­strumpf so, wie sie ihr gefällt, getreu dem Motto: Alles halb so schlimm.

Sie sollten mit aller Kraft daran arbeiten, der dritten Gruppe anzu­ge­hören: Nämlich denen, die mit klarem Verstand und innerer Ruhe genau die Schritte in die Wege leiten, die ange­sichts der Krisen­si­tua­tion die vernünf­tigste Vari­ante darstellen. Ange­hö­rige dieser Gruppe wissen, dass sie weder Selbst­mit­leid noch die verbis­sene Suche nach einem Schul­digen in irgend­einer Weise weiter­bringt. Selbst, wenn Sie tatsäch­lich einen Schul­digen ausma­chen – den Staat, die Gesell­schaft, COVID-19 – die Erkenntnis bringt sie nicht weiter. Die einzige Person, die Sie aus dem Schla­massel heraus­holen kann, sehen sie jeden Morgen im Spiegel.

Die aktu­elle Krise hat Sie nicht alleine getroffen, wenn Ihnen das ein Trost ist. Sie sitzen mit Millionen Schick­sals­ge­fährten im größten Rettungs­boot der Mensch­heits­ge­schichte. Doch im Grunde ist die Größe des Boots nicht von Bedeu­tung. Ob Sie sich an Land retten oder im Wasser ertrinken, hängt in wesent­li­chen Teilen von Ihnen selbst ab – nicht von Ihren Mitpas­sa­gieren.

Kommen Sie zur Ruhe und über­legen Sie sach­lich, was als nächstes zu tun ist. In diesem Zusam­men­hang kann es nicht schaden, sich an ein Fern­seh­in­ter­view mit Bundes­ar­beits­mi­nister Hubertus Heil vom 20. März 2020 zu erin­nern. Sein Rat lautet: Wenn das Unter­nehmen in die Krise gerät, sollte man zunächst den Steuer­berater kontak­tieren. Wohl dem, dessen Steu­er­fach­mann sich gleich­zeitig als Krisen­ma­nager versteht.

Warum es in der Krise Sinn ergibt, den Steuer­berater zu befragen

Das Eintreffen einer Krisen­lage ist für den unter­neh­me­ri­schen Alltag ein nicht orga­ni­scher, system­ferner Prozess. Poin­tiert lässt sich sagen: Ein Unter­nehmen ist zum Geschäf­te­ma­chen da, nicht zur Kata­stro­phen­be­rei­ni­gung. Entspre­chend sind viele Unter­nehmer mit der Komple­xität der Situa­tion und den damit zusam­men­hän­genden Aspekten voll­ständig über­for­dert. Sie sind nicht in der Lage, das Ausmaß der Krise realis­tisch einzu­schätzen – weder quali­tativ noch quan­ti­tativ.

Was hier am besten hilft, ist das Heran­ziehen nüch­terner Zahlen. Und wer wäre dafür ein besserer Ansprech­partner, als die Person, die für die Erstel­lung des Zahlen­ma­te­rials verant­wort­lich ist, also der Steuer­berater?

Der erste Schritt bei der Krisen­be­rei­ni­gung ist die Kate­go­ri­sie­rung der Krise. Wie ist die aktu­elle Situa­tion? Wie schlimm ist es wirk­lich? Wo gibt es Licht­blicke? Wo gibt es Lösungs­an­sätze? Gerade klei­nere und mittel­stän­di­sche Unter­nehmer haben Drin­gen­deres zu tun als sich täglich mit der Buch­füh­rung und dem Control­ling zu befassen. Dafür gibt es schließ­lich den Steuer­berater – das heißt, wenn er sich auch als Finanz­ex­perte des Unter­neh­mens versteht. Diese Aspekte hat ein moderner Steuer­berater jeder­zeit im Blick:

Unter­neh­mens­fi­nanzen – das Herz der Dinge. Niemand hat einen derart detail­lierten Einblick in die finan­zi­elle Situa­tion Ihres Unter­neh­mens wie Ihr Steuer­berater. Das ist ein Infor­ma­ti­onsgut, das Sie nutzen sollten. Dabei sollten Sie aller­dings bedenken: Das Wissen um den finan­zi­ellen Status des Unter­neh­mens ist umso detail­lierter, je kleiner die Buch­hal­tungs­in­ter­valle sind.

Jähr­liche oder vier­tel­jähr­liche Buch­hal­tung sollte eigent­lich der Vergan­gen­heit ange­hören – nicht nur aus Gründen der Krisen­vor­sorge. Wenn Sie jeder­zeit den aktu­ellen Einblick in die aktu­elle Situa­tion haben möchten, sollten Sie zumin­dest den monat­li­chen Turnus einhalten. Das ist aller­dings das Mindeste. Besser noch wäre die wöchent­liche oder sogar tägliche Buch­hal­tung – in Zeiten der digi­talen Verar­bei­tung und der Online-Über­tra­gung von Daten keine beson­dere Heraus­for­de­rung.

Die private Situa­tion – wich­tiger als mancher denkt. Im Normal­fall hat Ihr Steuer­berater auch einen umfas­senden Über­blick über Ihre private finan­zi­elle Situa­tion, und das ist auch gut so. Nur auf diese Weise lässt sich ein wirk­lich­keits­nahes Bild Ihrer tatsäch­li­chen Möglich­keiten zur Über­win­dung der Krise zeichnen.

Er hat das erfor­der­liche Wissen über Ihre Aktiv– und Passiv­posten, beispiels­weise Immo­bi­li­en­be­sitz, Miet­ein­nahmen, Erspar­nisse, Kapi­tal­erträge, aber auch Schulden und Finan­zie­rungen. Das sind gute Voraus­set­zungen für das Aufsetzen einer wirkungs­vollen Konso­li­die­rungs­stra­tegie.

Fach­kom­pe­tenz des Steu­er­be­ra­ters – Ihr finan­zi­eller Body­guard. Eine Krisen­lage beinhaltet eine Reihe von Konflikt­sze­na­rien und Neben­kriegs­schau­plätzen. Es gibt Ansprüche und Forde­rungen von Seiten des Finanz­amts, des Arbeits­amts, der Kran­ken­kassen und natür­lich der Banken. Im Umgang mit diesen mäch­tigen Kontra­henten ist der Steuer­berater bewan­dert – das gehört zu seiner tägli­chen Routine.

Ihr Steuer­berater kennt die Geset­zes­lage, kann die rich­tigen Anträge zur rich­tigen Zeit stellen, Voraus­zah­lungen anpassen lassen, unge­recht­fer­tigte Ansprüche abwehren. Versteht sich Ihr Steuer­berater als Krisen­ma­nager, haben Sie mit ihm einen versierten Verhandler, Mode­rator und manchmal sogar Mediator an Ihrer Seite.

Zusätz­liche Quali­fi­ka­tionen – hilf­reich in allen Lagen. Zusätz­liche betriebs­wirt­schaft­liche Kompe­tenz kann Ihr Steuer­berater anwenden, wenn er über eine Zusatz­qua­li­fi­ka­tion, z. B. als Fach­be­rater für Control­ling und Finanz­wirt­schaft, verfügt. Gerade in Krisen­lagen sind derar­tige Kennt­nisse äußerst nütz­lich.

Betriebs­wirt­schaft­li­ches Fach­wissen hilft insbe­son­dere bei komplexen Krisen­sze­na­rien weiter, wenn es beispiels­weise um sich über­schnei­dende Prozesse geht, bei denen die Schief­lage eines Unter­neh­mens­be­reichs einen anderen, im Grunde gesunden Bereich über­la­gert und beein­flusst.

Kurz­ar­bei­ter­geld – ein Kapitel für sich. Die Bean­tra­gung von krisen­be­dingtem Kurz­ar­bei­ter­geld kann sich zu einer äußerst kompli­zierten Ange­le­gen­heit auswachsen. Auch hier hilft Ihnen die Fach­kom­pe­tenz des Steu­er­be­ra­ters weiter, der sich mit den Forma­lien und den Voraus­set­zungen bestens auskennt.

Krisen­ma­nage­ment selbst gemacht – wirk­lich eine empfeh­lens­werte Stra­tegie?

„Das schaffe ich schon alleine.“ Eine lobens­werte Haltung – zumin­dest, wenn Sie tatsäch­lich alle Mittel und das voll­stän­dige Wissen haben, um die Krise Ihres Unter­neh­mens kompe­tent und lückenlos anzu­gehen. Im anderen Fall ist es – und das muss offen gesagt werden – nur falscher Stolz, viel­leicht sogar ein wenig starr­sinnig.

Auf Ihrem Gebiet der Unter­nehmens­führung und bei Ihrem Geschäfts­ge­gen­stand macht Ihnen nicht so schnell jemand etwas vor. Hier sind Sie Experte, und Sie dürfen mit Recht erwarten, dass Ihr Exper­ten­status von Ihren Mitar­bei­tern und Geschäfts­part­nern akzep­tiert und auch genutzt wird.

In der Bear­bei­tung von Krisen sind Sie in der Regel kein Experte. Doch Sie wissen aus Ihrem Tätig­keits­be­reich, was ein Experte wert ist. Warum also sollten Sie nicht das Exper­ten­wissen Ihres Steu­er­be­ra­ters zur Bewäl­ti­gung Ihrer Krise nutzen?

Im Laufe des Krisen­ma­nage­ments kommen Aufgaben ganz unter­schied­li­cher Prägung auf Sie zu. Es gibt Fragen des Finanz­ma­nage­ments, des Control­lings, des Perso­nal­ma­nage­ments, dazu steu­er­liche und recht­liche Problem­stel­lungen. Und das wollen Sie alles alleine bewäl­tigen? Wenn Ihnen die Zukunft Ihres Unter­neh­mens am Herzen liegt, sollten Sie auf kompe­tente Unter­stüt­zung vertrauen.

Ihr Steuer­berater ist in dieser Situa­tion der ideale Kampf­ge­fährte, denn er hat Sie bereits früher auch durch manchmal schwie­rige Situa­tionen begleitet und Ihnen dabei geholfen, das eine oder andere verzwickte Problem zu lösen. Zumin­dest ist das bei modernen Steu­er­be­ra­tern der Fall. Was kann man von einem Krisen­ma­nager mehr erwarten?

Der Anfang ist gemacht – wie geht es weiter?

Eine Krise sollten Sie sich wie ein aus Bausteinen zusam­men­ge­fügtes Haus vorstellen. Der Krisen­bau­kasten hält ein bestimmtes Sorti­ment an Einzel­ele­menten bereit, aus denen eine Krisen­si­tua­tion bestehen kann. Die aktu­elle Krise verwendet eine Auswahl daraus – daher gleicht keine Krise der anderen.

Die aktu­elle Pandemie-Krise beispiels­weise verwendet unter anderem die Bausteine „gesund­heit­liche Einwir­kungen“ und „wirt­schaft­liche Folgen“. Der Baustein „bürger­kriegs­ähn­liche Zustände“ ist in dem Krisen­ge­bäude nicht enthalten – vorerst zumin­dest. Damit wird auch deut­lich, dass sich Krisen während ihres Verlaufs ändern können und es erfor­der­lich werden kann, flexibel darauf einzu­gehen.

Als Firmen­in­haber sind Sie eine Führungs­person. Führung erfor­dert unter anderem die Fähig­keit, in ange­spannter Lage die Über­sicht nicht zu verlieren. Nur so sind Sie in der Lage, das tatsäch­lich Notwen­dige zu erkennen und Schritte zu seiner Ausfüh­rung einzu­leiten.

Dabei ist es nicht nötig, dass Sie alles alleine tun. Gute Führung bedeutet auch, im rich­tigen Augen­blick die rich­tige Entschei­dung zu treffen und sich nicht von Angst und Panik in die Irre führen zu lassen. Die rich­tige Entschei­dung ange­sichts einer Krise ist, es, sich auf den Gebieten Hilfe zu holen, die nicht zum eigenen Kompe­tenz­spek­trum gehören. Daher könnte die Hinzu­zie­hung des Steu­er­be­ra­ters in den inneren Kreis des Krisen­ma­nage­ments die beste Entschei­dung sein, die Sie in diesem Zusam­men­hang fällen.

Drei To-do-Listen, die Ihr Unter­nehmen retten können

Krisen­ma­nage­ment erfor­dert syste­ma­ti­sches Vorgehen, um alle Schwach­stellen und Chancen auszu­ma­chen. Auch hier kann der Steuer­berater Hilfe­stel­lung leisten: Nicht direkt betroffen, behält er die unauf­ge­regte Über­sicht über alle laufenden Prozesse und kann Sie recht­zeitig warnen, wenn Sie im Eifer des Gefechts von Ihren To-do-Listen abwei­chen oder wich­tige Schritte über­sehen.

Grund­sätz­lich sollten Sie diese drei Bereiche durch­leuchten:

  • Unter­neh­mens­fi­nanzen
  • Perso­nal­wesen
  • Privat­leben

Sie sehen schon: Krisen­ma­nage­ment kennt keine Privat­sphäre. Nur die voll­stän­dige Bestands­auf­nahme eröffnet Lösungs­wege, die trag­fä­hige Ergeb­nisse erzielen.

Finanz­wesen

Hier geht es um erheb­lich mehr als den aktu­ellen Konto­stand. Das oberste Gebot lautet umfäng­liche Infor­ma­ti­ons­samm­lung. Je mehr Sie – bezie­hungs­weise Ihr Steuer­berater – über den Finanz­status Ihrer Firma wissen, desto höher sind die Aussichten, eine wirk­same Stra­tegie zu entwi­ckeln.

Wenn Sie es bisher noch nicht so hand­haben, sollte die Krise den Anlass dazu liefern: Wech­seln Sie zu tägli­cher Buch­füh­rung. Ange­sichts der digi­talen Daten­über­tra­gung können Sie auf diese Weise den opti­malen Kommu­ni­ka­ti­ons­fluss mit dem Steuer­berater herstellen – eine der Grund­vor­aus­set­zung für wirk­sames, tages­ak­tu­elles Handeln. Denken Sie daran: Ihre Unter­neh­mens­krise hat jeden Tag ein neues Gesicht. Das sollten Sie kennen, wenn Sie die Durst­strecke über­winden wollen.

Bilden Sie einen Exper­tenrat und kommen Sie zu regel­mä­ßigen Lage­be­spre­chungen zusammen. Neben dem Steuer­berater sollten nach Möglich­keit auch Geschäfts­führer, Proku­rist und Marke­ting­leiter daran teil­nehmen. Ziel des Exper­ten­rats: Erstel­lung einer Ablauf­stra­tegie für die nächsten drei bis sechs Monate. Übri­gens: Ein Exper­tenrat kann auch online per Video­chat zusam­men­treten. Nutzen Sie die tech­ni­schen Möglich­keiten der Netz­kultur und schonen Sie so Ihre Ressourcen.

Gegen­stand der Exper­ten­rats­sit­zungen ist unter anderem die Betrach­tung von Erträgen, Aufwen­dungen und der Liqui­dität. Auch die Auswir­kung der finan­zi­ellen Situa­tion oder beab­sich­tigter Gegen­maß­nahmen auf das Marke­ting sollten in dieser Runde zur Sprache kommen. Und schließ­lich kann ein gründ­li­cher und objek­tiver Blick auf Ihre Produkt­kal­ku­la­tion über­ra­schende Fakten aufde­cken, manchmal sogar Ursa­chen, die in die Krise geführt haben.

Loka­li­sieren Sie Ihre offenen Posten, und das möglichst voll­ständig. Hier kann der Steuer­berater beson­ders effektiv Unter­stüt­zung leisten. Erst, wenn Sie alle Trans­ak­tionen zum Abschluss bringen, sind Sie finanz­tech­nisch auf dem aktu­ellen Stand. Das gilt für Ihre Debi­toren ebenso wie für Ihre Kredi­toren.

Lassen Sie nicht zu, dass Dritte Ihre Krise verschärfen – mahnen Sie offene Rech­nungen zügig an und sorgen Sie für Zahlungs­ein­gang. Hier kann das Telefon viel­fach bessere Dienste leisten als Brief oder E-Mail. Auf der anderen Seite sollten Sie auch Ihre Verbind­lich­keiten kennen, um Ihre Lage objektiv einschätzen zu können.

Das alles setzt natür­lich ein optimal funk­tio­nie­rendes Mahn­wesen voraus. Auch hier ist der Steuer­berater der rich­tige Ansprech­partner, wenn bei der Zahlungs­kon­trolle noch Einiges im Argen liegt.

Und nicht zuletzt das Unan­ge­nehmste: der Dialog mit der Bank. Sie werden nicht darum herum­kommen, mit dem Sach­be­ar­beiter Ihrer Haus­bank inten­sive Gespräche zu führen. Wenn Sie mehrere Bank­ver­bin­dungen haben, müssen Sie mit jeder in Dialog treten, so mühselig das auch sein mag. Es geht nicht nur darum, mögli­cher­weise über neue Kredit­li­nien zu verhan­deln. Auch für die Beschaf­fung öffent­li­cher Förder­mittel brau­chen Sie die Bank.

Damit hier alles nach Plan verläuft, sollten Sie im Vorfeld für aussa­ge­kräf­tige Unter­lagen sorgen, denn die wird die Bank von Ihnen verlangen, verlassen Sie sich darauf. Sorgen Sie für aktu­elle und aussa­ge­kräf­tige BWAs, Einnah­men­über­schuss­rech­nungen und Jahres­ab­schlüsse. Und wo bekommen Sie die? Sie wissen schon – dafür ist Ihr Steuer­berater oder Ihre Steuer­beraterin der Mann oder die Frau der Stunde.

Nebenbei: Es gibt einen einfa­chen Weg, Ihre Haus­bank, Ihren Investor oder jeden anderen Geld­geber gegen sich aufzu­bringen und jede Koope­ra­ti­ons­be­reit­schaft abzu­töten: durch unwahre Angaben. Es ist ein natür­li­cher Impuls, die eigene Lage beschö­nigen. Wenn es Ihnen aber um echte Lösungs­an­sätze und einen gang­baren Weg aus der Krise geht, ist scho­nungs­lose Offen­heit die beste Stra­tegie.

Perso­nal­wesen

Betrachten Sie Ihre Mitar­beiter während der Krise als Schick­sals­ge­fährten. Sie tragen zwar nicht das direkte unter­neh­me­ri­sche Risiko, leiden aber eben­falls unter den Auswir­kungen der Unter­neh­mens­krise. Daher sollten Sie Ihren Leuten mit Offen­heit und Empa­thie entge­gen­treten. Damit schaffen Sie eine Gemein­schaft, die mit Ihnen am glei­chen Strang zieht, um die schwere Zeit gemeinsam zu über­winden.

Beschreiben Sie Ihrer Beleg­schaft die aktu­elle Situa­tion offen und nicht beschö­ni­gend. Machen Sie sie mit dem Umstand vertraut, dass schwere Zeiten auf alle zukommen, die man am besten gemeinsam durch­steht. Finden Sie dabei den rich­tigen Ton, damit Sie keine Kündi­gungs­welle auslösen.

Und wenn von Ihrer Seite Kündi­gungen nötig sind? Der erste Impuls, um jeden Preis Kosten einzu­sparen, kann Sie hier auf den falschen Weg führen. Ihre Mitar­beiter stellen in Sachen Kompe­tenz und Effek­ti­vität einen wich­tigen Aktiv­posten dar. Ist die Krise über­wunden, benö­tigen Sie dieses Poten­tial für den Aufschwung. In vielen Fällen kann es die rich­tige Entschei­dung sein, Ihre Mitar­beiter bis zu diesem Augen­blick zu halten.

So mancher Engpass lässt sich mit dem Mittel der Kurz­ar­beit über­brü­cken. Loten Sie hier Ihre Möglich­keiten aus – am besten in Zusam­men­ar­beit mit Ihrem Steuer­berater.

Auftrags­rück­gänge und Produk­ti­ons­aus­fälle haben zumin­dest einen posi­tiven Aspekt: es bleibt mehr Zeit für Fort­bil­dungs­maß­nahmen. Auch, wenn das im Augen­blick zusätz­liche Mittel bindet, kann die Inves­ti­tion in Fort­bil­dung die rich­tige Maßnahme mit Blick auf die Zeit nach der Krise darstellen.

Privat­leben

„Diese Krise bringt mich noch um! Wenn das so weiter­geht, werde ich noch meinen Porsche verkaufen müssen.“ Es ist sehr uner­freu­lich, sich in schweren Zeiten von seinen Lieb­lings­dingen und von vertrauten Gewohn­heiten verab­schieden zu müssen. Doch genau dafür müssen Sie die innere Größe aufbringen, wenn es eine Zukunft nach der Krise geben soll.

Ziehen Sie scho­nungslos Privat­bi­lanz. Auf welche Ausga­be­posten können Sie verzichten? Golf­club? Tennis­club? Fitness­center? Auch klei­nere Posten spielen in der Summe eine Rolle. Wozu ein Netflix-Abo halten, wenn Sie es so gut wie nie nutzen?

Stöbern Sie in Ihrem Versi­che­rungs­ordner. Ist wirk­lich jede der abge­schlos­senen Verträge nötig? Bedenken Sie: Jede gekün­digte Versi­che­rung verschafft Ihnen eine andau­ernde Kosten­er­sparnis.

Die eigene Immo­bi­lien verkaufen? Das gehört natür­lich zu den schmerz­haf­testen Einschnitten und muss nicht zwangs­läufig die rich­tige Entschei­dung sein. Die Prüfung des Schritts auf Sinn­haf­tig­keit schon.

Auch die geplante Urlaubs­reise sollte dem Rotstift zum Opfer fallen. Und mal ehrlich: In der ange­spannten Lage könnten Sie sich ohnehin nicht richtig erholen, richtig?

Statt­dessen ist jetzt die Einbe­ru­fung des Fami­li­en­rats ange­sagt. Können zusätz­liche Einnahmen gene­riert werden, mögli­cher­weise durch die beruf­liche Tätig­keit des Ehepart­ners? Das ist keine einfache Entschei­dung, da sie sich direkt auf die komplette Lebens­pla­nung auswirkt. Dennoch kann ein zusätz­li­ches Einkommen entschei­dend zur Krisen­be­wäl­ti­gung beitragen.

Und schließ­lich: die private Lebens­füh­rung. Das kann zu den härtesten Einschnitten führen, denn es betrifft das tägliche Leben, bis hin zum Kultur­schock. Wer seine Nahrungs­mittel bisher aus dem Fein­kost­ge­schäft bezogen hat, wird sich mit dem Einkauf im Discount­markt nur schwer abfinden können, vor allem zu Anfang. Dennoch sollte man die Kraft aufbringen, diesen Schritt zu tun. Die Rück­kehr zum gewohnten Leben nach der Krise ist dann umso wohl­tu­ender.

In Kenntnis Ihrer privaten Situa­tion kann Ihnen Ihr Steuer­berater in all diesen Fragen hilf­reich zur Seite stehen und Sie quali­fi­ziert beraten.

Fazit

Eine Unter­neh­mens­krise, wie sie beispiels­weise aktuell durch Corona ausge­löst werden kann, gehört zu den einschnei­dendsten und drama­tischsten Einschnitten im Leben. Sie zu bewäl­tigen, erfor­dert Durch­hal­te­ver­mögen und einen guten Schuss Souve­rä­nität. Sie werden stre­cken­weise bis an die Grenze des Mach­baren gehen müssen, wirt­schaft­lich und persön­lich. Dennoch: Wenn Sie das Blatt dadurch zum Guten wenden können, lohnt sich jede Mühe und jeder Aufwand.

Nutzen Sie dabei die Krisen­kom­pe­tenz eines modernen Steu­er­be­ra­ters. Er ist ihr natür­li­cher Partner, um möglichst heil und im besten Falle sogar gestärkt aus einer Krise heraus­zu­kommen.


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