27. Januar 2020

Gute Ideen für Wer­be­ge­schen­ke sind nur der erste Schritt

Oft ist es schon schwierig, gu­te Ideen für Wer­be­ge­schen­ke zu fin­den. Und dann soll noch die ge­sam­te Wer­be­prä­sent­stra­te­gie durch­dacht sein. Aber oh­ne Rück­spra­che mit An­walt und Steu­er­be­ra­ter dro­hen hier viele Fal­len, vom Kor­rup­tions­ver­dacht bis zu Steu­er­nach­forderungen.

Text: Frank Wiercks

ie Auflis­tung klingt wie eine Ansamm­lung banaler Alltags­ge­gen­stände: Schreib­ge­räte, Notiz­bü­cher, Kalender, USB-Sticks, Power­banks, Tassen, Taschen, Texti­lien, Flaschen­öffner, Süßwaren, Werk­zeuge, Regen­schirme, Feuer­zeuge, Schlüs­sel­an­hänger, Frei­zeit­ar­tikel, Well­ness­ar­tikel. Tatsäch­lich handelt es sich um Werbe­ar­tikel, deren Beliebt­heit der Gesamt­ver­band der Werbe­ar­tikel-Wirt­schaft (GWW) für den Werbe­ar­tikel-Monitor 2019 abge­fragt hat. Und deren Effi­zienz er in der Werbe­ar­tikel-Wirkungs­studie 2019 analy­siert. Das verblüf­fende Ergebnis: Fast jeder Deut­sche besitzt solche Artikel. Und 90 Prozent nutzen sie – etwa zwei Drittel bereits länger als ein Jahr. Werbe­ge­schenke sind offen­kundig ein Erfolg verspre­chendes Instru­ment beim Buhlen um die Aufmerk­sam­keit der Kunden oder beim Pflegen der Bezie­hungen zu Geschäfts­part­nern. Und anschei­nend zeichnet gute Ideen für Werbe­ge­schenke nicht nur aus, dass sie unge­wöhn­lich sind. Richtig gemacht, können konven­tio­nelle Give-aways laut GWW-Studie beim Empfänger ebenso punkten wie Trend­pro­dukte. Was aber nicht bedeutet, dass es reicht, ohne großes Nach­denken einfach 08/15-Werbe­prä­sente zu nutzen. Denn wer Werbe­ge­schenke aus pfif­figen Ideen entwi­ckelt und gekonnt über­gibt, macht letzt­lich einen nach­hal­ti­geren Eindruck.

Bei Ideen für Wer­be­ge­schen­ke öko­lo­gisch denken

Jedem Unter­nehmer dürfte klar sein, dass Ideen für Werbe­ge­schenke aktu­ellen Trends folgen. Wer gut ankommen will, setzt daher auf eine Kombi­na­tion aus Trend­scou­ting und Nutz­wert. Öko etwa steht bei Werbe­prä­senten derzeit hoch im Kurs. „Der Trend zur Nach­hal­tig­keit und zu quali­tativ hoch­wer­ti­geren Produkten ist eindeutig“, so Michael Freter bei der Werbe­ar­ti­kel­messe PSI 2018. Dort präsen­tierte der PSI-Geschäfts­führer ein Bran­chen­ba­ro­meter. Demnach hatten 90 Prozent der befragten Werbe­ar­ti­kel­lie­fe­ranten und Händler zerti­fi­zierte oder nach­weis­lich nach­hal­tige Produkte im Sorti­ment. Bei jedem zweiten über­traf der Anteil nach­hal­tiger Produkte am Gesamt­sor­ti­ment 30 Prozent. Werbe­ge­schenke bestehen zuneh­mend aus nach­hal­tigem Mate­rial wie Holz, Texti­lien oder recy­cel­barem Plastik. Außerdem erklärte das Online­ma­gazin „foerderland.de“ zum Trend: „Give-aways werden 2019 zu Hapti­cals, die das Bran­ding eines Unter­neh­mens oder eines Produkts direkt erfahrbar machen.“ Wer Ideen für ange­sagte Werbe­ge­schenke sucht, sollte also Rich­tung Öko denken – es gibt sogar einen Nach­hal­tig­keits-Preis. Aber er darf keines­falls vergessen, dass zur Geschenk­stra­tegie noch mehr gehört.

Messen und Spe­zial­agen­tu­ren lie­fern Anre­gungen

Unter­nehmer können sich bei Messen und Spezi­al­agen­turen infor­mieren, was gerade ange­sagt ist an kleinen Aufmerk­sam­keiten für Geschäfts­partner. Für viele Betriebe sind Werbe­ge­schenke ein wich­tiger Bestand­teil im Marke­tingmix. Sie gaben dafür 2018 laut GWW 3,6 Milli­arden Euro aus. Bei Firmen mit bis zu 50 Mitar­bei­tern macht dieser Posten den Groß­teil des Budgets für Werbung und Kommu­ni­ka­tion aus. Beson­ders gut einge­setzt ist dieses Geld natür­lich, wenn Werbe­ge­schenke durch gute Ideen zum Image- und Sympa­thie­träger werden. Aber die Suche nach dem Auffäl­ligen, Außer­ge­wöhn­li­chen, Indi­vi­du­ellen ist nicht einfach. Bei Messen etwa sind oft immer noch bevor­zugt soge­nannte Streu­ar­tikel im Einsatz: konven­tio­nell, aber durchaus wirkungs­voll. Besser um Aufmerk­sam­keit buhlen lässt sich jedoch mit Präsenten, die Fantasie oder ein konkreter Bezug zu Produkt bezie­hungs­weise Ziel­gruppe auszeichnet. Wobei das nicht auto­ma­tisch teurer sein muss. Wie wäre es etwa mit Wimpern­tu­sche statt einem Kugel­schreiber? Aber was immer Sie in Sachen Werbe­ge­schenke tun: Machen Sie es mit einem Plan.

Top-Ten-Geschenke

Stra­tegie für Wer­be­ge­schen­ke fest­legen

Pfif­fige Ideen und geeig­nete Anlässe zur Über­gabe von Werbe­ge­schenken finden sich genug. Aber immer noch gibt es Firmen­chefs, die einfach einem Mitar­beiter den Werbe­mit­tel­ka­talog geben und sagen: „Such mal was Schönes für die Geschäfts­partner aus.“ Wirk­lich gute Ideen für Werbe­ge­schenke und stim­mige Geschenk­stra­te­gien entstehen so selten. Besser ist es, zumin­dest die große Linie zur Chef­sache zu machen. Mit Steuer­berater und Rechts­an­walt sollte der Unter­nehmer den finan­zi­ellen sowie recht­li­chen Rahmen erkunden, in dem sich Präsente nutzen lassen. Zudem sollte er mit Marke­ting­ex­perten bespre­chen, welche indi­vi­du­elle Botschaft seinem Unter­nehmen nach­haltig Aufmerk­sam­keit bringt. Darauf sollten die Give-aways abge­stimmt sein. Gute Ideen für Werbe­ge­schenke sind nicht nur mit Blick auf das konkrete Produkt wichtig, das das Gegen­über erhält. Sondern ebenso mit Blick auf die Aussagen, die es symbo­lisch und auch ganz prak­tisch in Form einer Aufschrift trans­por­tiert. So eine Geschenk­stra­tegie umfasst sieben Schritte und sollte regel­mäßig auf ihre Wirk­sam­keit über­prüft werden.

Anlass und Ziel der Wer­be­prä­sen­te über­prüfen

Bestands­auf­nahme: Wie viel Geld haben in der Vergan­gen­heit welche Arten von Werbe­prä­senten gekostet? Wer hat zu welchem Anlass was bekommen? Stellen Sie den Betrag in Rela­tion zu mess­baren Ergeb­nissen in Form von Neu- und Folge­auf­trägen oder erhöhter Bekannt­heit. Haben diese Akti­vi­täten etwas gebracht oder gilt die Schluss­fol­ge­rung „Außer Spesen nichts gewesen“?

Ziel­set­zung: Welchem Zweck soll der Einsatz von Werbe­ge­schenken künftig dienen? Das Unter­nehmen als Marke posi­tio­nieren, ein bestimmtes Produkt präsen­tieren, sich durch unkon­ven­tio­nelle Maßnahmen gene­rell ins Gespräch bringen? Je nach Absicht bieten sich unter­schied­liche Werbe­prä­sente an, vom Dauer­brenner Kugel­schreiber bis zum Sympa­thie­träger Kuschel­tier.

Anlass: In welchen Situa­tionen bezie­hungs­weise auf welchen Wegen sollen die Präsente ihre Empfänger errei­chen? Bilden Sie verschie­dene Kate­go­rien von Geschenken. Für den Messe­stand könnten sich eher Streu­ar­tikel anbieten, für persön­liche Treffen hoch­wer­ti­gere Dinge wie ein robuster Ruck­sack oder eine elegante Power­bank – mit dezentem Logo, vom Empfänger aber auch privat nutzbar und deshalb mit einer gewissen Einsatz­ga­rantie versehen.

Ideen für Wer­be­ar­ti­kel mit Ex­per­ten bespre­chen

Passende Präsente: Nutzen Sie Anre­gungen von Mitar­bei­tern, aber auch Werbe­agen­turen, um Ideen für Werbe­ge­schenke zu finden, die zum Unter­nehmen oder Produkt passen. Hier gilt es, sich – auch unter Kosten­aspekten – nicht zu verzet­teln. Besser ist es, eine über­schau­bare Anzahl unter­schied­li­cher Werbe­prä­sente in ausrei­chend hoher Stück­zahl zu ordern, damit sie möglichst günstig bleiben. Entwerfen Sie außerdem für werti­gere Präsente, die persön­lich über­reicht werden, eine kleine Geschichte zu ihrer Entste­hung oder Bedeu­tung. Sie und Ihre Mitar­beiter sollten diese Botschaften als Teil des Storytel­lings bei der Über­gabe quasi mitlie­fern. Richtig gemacht, wirkt das authen­tisch und sympa­thisch. Außerdem bleiben kleine Anek­doten bei vielen Gesprächs­part­nern in Erin­ne­rung.

Hilf­reiche Dienst­leister: Tauschen Sie sich mit Experten in Sachen Werbe­mittel aus. Dazu zählt nicht nur eine Agentur, die Produkte mit aussucht, gestaltet oder die Herstel­lung orga­ni­siert und deshalb die meisten Trends kennt. Reden Sie auch mit Anwalt und Steuer­berater über mögliche neue Rahmen­be­din­gungen oder Urteile zu geschäft­li­chen Geschenken.

Regel­mäßig Wirk­sam­keit der Prä­sen­te hinter­fragen

Projekt­ver­ant­wort­li­cher: Machen Sie grund­sätz­liche Entschei­dungen über die Geschenk­stra­tegie zur Chef­sache, aber verzet­teln Sie sich nicht im Klein-Klein von Design und Auswahl. Benennen Sie einen Verant­wort­li­chen, der sich konti­nu­ier­lich um das Thema kümmert. Er sollte Sie recht­zeitig erin­nern, dass wieder grund­le­gende Fragen zu klären sind. Wichtig ist, die Zustän­dig­keit für Werbe­ge­schenke nicht vom einen zum anderen zu schieben, bis sie schließ­lich beim Prak­ti­kanten landet.

Control­ling: Hinter­fragen Sie regel­mäßig, ob sich der Einsatz der aktu­ellen Werbe­prä­sente lohnt oder Verbes­se­rungs­be­darf besteht. Fragen Sie zur Erfolgs­kon­trolle bei ausge­wählten Kunden, wie gut welche Präsente ankommen. Erkun­digen Sie sich auch bei Ihren Mitar­bei­tern, was beson­ders gut ankommt und was sich zum Laden­hüter entwi­ckelt. Jene Artikel, die die eigenen Beschäf­tigten gar nicht mehr mitnehmen, sollten schnell aussor­tiert werden.

Unter­nehmer sollten – ausge­hend von der aktu­ellen Bestands­auf­nahme – regel­mäßig die Ziele und Umset­zung ihrer Geschenk­stra­tegie über­prüfen. Stimmen die Ergeb­nisse nicht mehr, ist es Zeit für neue Ideen für Werbe­ge­schenke.

Gute Ideen für Wer­be­ge­schen­ke finden

Eigent­lich sind gute Ideen für Werbe­ge­schenke nahe­lie­gend – man kopiert erfolg­reiche Konzepte oder entwi­ckelt aus eigenen Produkten ein neues. Zwang­haft Auffäl­liges auf die Beine stellen zu wollen, ist aber nicht auto­ma­tisch die beste Lösung. Durchaus beliebt sind bei Empfän­gern von Werbe­prä­senten auch wenig aufre­gende, aber nütz­liche Give-aways. Laut einer Umfrage von YouGov liegen im Ranking der belieb­testen Werbe­ge­schenke tech­ni­sche Gadgets wie USB-Sticks, Power­banks oder USB-Hubs vorn. Auch Klas­siker wie Regen­schirme oder Kugel­schreiber sind gern gese­hene Zuwen­dungen. „deutsche-startups.de“ betont, dass solche Ideen für Werbe­ge­schenke nicht schlecht sein müssen, wenn die Präsente pfiffig reali­siert sind. Eine Tasse mit aufge­drucktem Foto fällt mit entspre­chender Botschaft sicher auf, und schon die Tassen­form könne Akzente setzen: „Nie mehr den Löffel vergessen kann der Beschenkte mit einer Tasse, bei der das Besteck im Henkel seinen Platz findet.“ Alles andere als Stan­dard sei auch ein Duft­ka­lender, der jeden Monat mit einer neuen Über­ra­schung für die Sinne aufwartet.

Unterschied­li­che Ge­schen­ke für di­ver­se Kun­den­gruppen

Konven­tio­nelle Ideen für Werbe­ge­schenke können also genau das Rich­tige sein. Aller­dings muss das Konzept gut durch­dacht werden, damit es zum Unter­nehmen passt und sich punkt­genau umsetzen lässt. Will sagen: Der Kugel­schreiber als Streu­ar­tikel für die Messe kann durchaus richtig sein. Er sollte aber erstens das Firmen­logo oder eine bestimmte Botschaft eindeutig trans­por­tieren, ohne aufdring­lich zu wirken. Zwei­tens von guter Qualität sein, denn nichts ärgert Empfänger mehr als Werbe­ge­schenke, die nach wenigen Einsätzen kaputt­gehen. So etwas beschä­digt auch das Image des Unter­neh­mens, von dem das Give-away stammt. Drit­tens sollte das Produkt nach­haltig sein. Im Fall des Kugel­schrei­bers würde sich beispiels­weise anbieten, die Mine in eine Papp­hülle zu stecken statt in eine Plas­tik­röhre. Mit diesem Ansatz lässt sich quasi wie mit einer Check­liste jede Idee für Werbe­ge­schenke darauf prüfen, ob sie funk­tio­niert. Noch besser ist natür­lich eine indi­vi­du­elle Mischung aus Produkt und Botschaft nach folgenden Prin­zi­pien.

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So erzie­len Give­-aways höchst­mög­li­che Auf­merksamkeit

Sympa­thie­träger etablieren: Präsen­tieren Sie Ihr Unter­nehmen über­ra­schend und sympa­thisch. Die Romold GmbH im Surheim produ­ziert Kunst­stoff­schächte zur Wasser­ent­sor­gung – und spielt bei Werbe­prä­senten mit dem Image der „Kanal­ratte“. Ein Stoff­tier in den Haus­farben Schwarz-Grün mit großen Knopf­augen und hängenden Bart­haaren dient als Maskott­chen und Vorlage für Werbe­mittel. Selbst Geschäfts­partner des Unter­neh­mens tragen gerne Krawatten mit der Ratte.

Produkt­de­tails präsen­tieren: Verwenden Sie Teile aus der Ferti­gung für pfif­fige Werbe­ge­schenke. Intel hat früher Teile aus dem Ausschuss der Pentium-Chip-Produk­tion in Acryl-Schlüs­sel­an­hänger einge­bettet,
heute von Fans gesuchte Samm­ler­ob­jekte. Das gilt auch für Brief­be­schwerer aus dem für Audi typi­schen Alumi­nium, ein Werbe­mittel für bestimmte Modell­reihen.

Botschaft formu­lieren: Nutzen Sie anläss­lich eines spezi­ellen Kunden­kon­takts beson­dere Werbe­ge­schenke. Nach Rekla­ma­tionen könnte eine Stoff-Hexe mit der Botschaft „Die Fehler­hexe, die als Ursache gefunden wurde“ Sympa­thie wecken. So passend wie prak­tisch wäre ein mit Firmen­logo verse­hener Schirm, über­reicht mit der Zusage: „Wir lassen Sie bei Rekla­ma­tionen nicht im Regen stehen“.

Die Über­ga­be der Wer­be­­ar­ti­kel planen

Beein­flusst werden Ideen für Werbe­ge­schenke nicht nur vom Produkt und der Ziel­gruppe, sondern auch vom konkreten Anlass des Einsatzes. Diese drei Aspekte sollten aufein­ander abge­stimmt sein.

Anlass: Zum Einsatz kommen Werbe­ge­schenke unter verschie­denen Rahmen­be­din­gungen. Etwa bei öffent­li­chen Veran­stal­tungen wie Messen, Konfe­renzen, gespon­sorten Events. Oder bei indi­vi­du­ellen Gesprä­chen zur Bera­tung sowie am Point-of-Sale. Das Präsent sollte mit Botschaft und Wertig­keit zum Anlass passen. Reichen bei einem normalen Messe­stand viel­leicht noch kleine Artikel zur allge­meinen Erin­ne­rung, darf das Give-away beim impo­santen Auftritt bei einer Leit­fach­messe gerne etwas größer sein. Bekommt ein Inter­es­sent beim Erst­kon­takt nur den einfa­chen Kugel­schreiber, sollte es bei einem Stamm­kunden nach dem Bera­tungs­ge­spräch viel­leicht ein hoch­wer­ti­gerer Füll­fe­der­halter sein. Hier ist ein gewisses Finger­spit­zen­ge­fühl beim Planen erfor­der­lich, um die rich­tige Balance aus zu billig/zu teuer und unpersönlich/zu persön­lich zu finden.

Besser per­sön­li­ches An­schrei­ben als Gra­vur auf Füller

Situa­tion: Wird das Präsent bei einer Groß­ver­an­stal­tung genutzt, im persön­li­chen Kontakt oder verschickt? Die Wirkung des Präs­ents hängt daran, ob die Art der Über­gabe zur Situa­tion passt. Am besten ist die persön­liche Über­gabe, etwa beim Kunden­be­such oder einer Messe. Ein netter Small­talk verleiht dann dem Give-away eine beson­dere Note. Beim Post­ver­sand ist zu klären, wie eine indi­vi­du­elle Note bei der Verpa­ckung oder ein persön­li­ches Anschreiben die Wirkung verstärkt. Lieblos einge­tü­tete Sendungen mit Stan­dard­an­schreiben kommen selten gut an.

Perso­na­li­sie­rung: Grund­sätz­lich lassen sich Werbe­ge­schenke indi­vi­duell auf den Empfänger abstimmen, etwa durch die Gravur seines Namens auf einen Füll­fe­der­halter. Aller­dings sollte gut über­legt werden, wann das sinn­voll ist. Ein persön­li­ches Anschreiben – bei Post­sen­dungen – wirkt immer und wird nicht weiter­ge­geben. Ein auf ihn indi­vi­dua­li­siertes Präsent kann der Empfänger nicht einfach jemand anderem verma­chen, falls er es nicht verwenden will. Dann landet das Werbe­ge­schenk even­tuell in einer Schub­lade und entfaltet nirgends seine Wirkung.

Steu­er­re­geln für Wer­be­ge­schen­ke beachten

Die eigenen Kosten als Betriebs­aus­gaben ansetzen und dem Geschäfts­partner ersparen, dass er ein Präsent als geld­werten Vorteil versteuern muss: Diese Ziele gehören zum steu­er­recht­li­chen Kern einer Geschenk­stra­tegie. Hier sollte kein Firmen­chef ohne Rück­sprache mit dem Steuer­berater handeln, weil sich die gesetz­li­chen Vorgaben immer mal wieder ändern. Oder weil Gerichts­ur­teile zu einer verän­derten Ausle­gung der Para­grafen führen.

Steu­er­lich absetzbar sind Präsente an einen Kunden oder Geschäfts­partner, deren Wert den Betrag von 35 Euro netto nicht über­steigt. Mehrere Zuwen­dungen inner­halb eines Jahres werden addiert und dürfen die Ober­grenze nicht über­schreiten. Damit der Empfänger auf diese „Einnahmen“ keine Steuern schuldet, sollte der Schen­kende eine Pauschal­steuer von 30 Prozent ans Finanzamt abführen. Die Über­nahme der Pauschal­steuer wird nicht als weiteres steu­er­lich rele­vantes Präsent gewertet.

Als Entnahme aus dem Betriebs­ver­mögen gelten Präsente mit einem Wert von über 35 Euro, sie lassen sich nicht als Betriebs­aus­gabe absetzen und sind vom Unter­nehmer als Gewinn zu versteuern.

Pauschal­steuer für den Emp­fän­ger über­nehmen

Ohne Wert­grenze verschenken lassen sich Präsente, die der Geschäfts­partner ausschließ­lich für betrieb­liche Zwecke einsetzen kann. Wer einem Kunden etwa ein Compu­ter­pro­gramm spen­diert, das nur für beruf­liche Tätig­keiten nutzbar ist, kann über 35 Euro ausgeben.

Eine Doku­men­ta­tion ist erfor­der­lich, um die Aner­ken­nung von Geschenken im Wert von bis zu 35 Euro als Betriebs­aus­gaben beim Finanzamt durch­zu­bringen. Hierfür muss eine Liste über die jewei­ligen Empfänger geführt werden. Ausnahmen greifen nur für soge­nannte Streu­ar­tikel mit einem Wert von unter zehn Euro pro Stück, beispiels­weise Kugel­schreiber oder USB-Sticks. Solche Zuwen­dungen müssen weder der Schen­kende noch der Empfänger versteuern, weil sie nicht als geld­werter Vorteil gelten.

Steuer­berater-Tipps machen eine Geschenk­stra­tegie recht­lich wasser­dicht. Der Steuer­berater sorgt dafür, dass die steu­er­li­chen Details beachtet werden. So gelten etwa beson­dere Regeln für Präsente an Empfänger im Ausland. Deshalb ist es empfeh­lens­wert, sich regel­mäßig mit Experten auszu­tau­schen. Ohne diese Rück­sprache könnten selbst die besten Ideen für Werbe­ge­schenke nach hinten losgehen.

Bei Werbe­­prä­sen­ten an Compli­ance denken

Meis­tens sagt einem schon der gesunde Menschen­ver­stand, dass ein Werbe­schenk über­trieben ist: Das Set neuer Golf­schläger als Geburts­tags­ge­schenk für den Leiter Einkauf eines Groß­kunden lässt sich bestimmt nicht als Klei­nig­keit abtun. Manchmal aller­dings geht es bei der Einschät­zung von Wertig­keit, Über­ga­be­si­tua­tion oder den Formu­lie­rungen im Begleit­brief um Nuancen. Gerade wenn unkon­ven­tio­nelle Ideen für Werbe­ge­schenke mit Pfiff dazu führen, dass ein Präsent wirk­lich unge­wöhn­lich ist. Oder wenn ein Geschenk vorder­gründig keinen hohen Wert hat, ideell aber unbe­zahlbar ist: Ein Sport- oder Konzert­ti­cket etwa kann imma­te­riell viel mehr wert sein als die aufge­druckten 30 Euro, falls die begehrte Veran­stal­tung seit Monaten ausver­kauft ist. Spre­chen Sie deshalb regel­mäßig mit Ihrem Anwalt über neue Entwick­lungen beim Thema Compli­ance. Und klären Sie auch Ihre Mitar­beiter über die Tücken des Themas auf – am besten im Rahmen einer Compli­ance-Stra­tegie für Werbe­ge­schenke

Präsent-Rich­t­­li­­nien an­de­rer Be­trie­be einhalten

Kein Compli­ance-Verstoß: Wollen Sie Ange­stellte eines Unter­neh­mens mit einer kleinen Aufmerk­sam­keit bedenken, müssen Sie sich über die Compli­ance-Richt­li­nien des Arbeit­ge­bers infor­mieren. In vielen Konzernen gelten Limits, die sich an der 35-Euro-Grenze orien­tieren, bis zu der Geschenke als Betriebs­aus­gabe absetzbar sind. Manche Behörden bleiben im Kampf gegen Korrup­tion darunter, in München etwa mit einem Höchst­be­trag von 25 Euro. Oder es dürfen, etwa bei Cewe, gar keine Präsente ange­nommen werden.

Kein Luxus: Präsente sollten auch ohne Compli­ance-Richt­li­nien im Rahmen bleiben. Das gilt insbe­son­dere, wenn der eigene Chef ein Geschenk bekommen soll. Und bei Geschenken für Geschäfts­partner gilt das, um jedweden Verdacht der Korrup­tion oder Bestechung auszu­schließen. Denn man weiß ja nie, wo der Geschäfts­partner später mal arbeitet. Uner­war­tete Umstände können zu staats­an­walt­schaft­li­chen Ermitt­lungen führen, wenn sich etwa der Verdacht einer Vorteils­nahme konstru­ieren lässt. Spätes­tens seit der frühere EnBW-Vorstands­chef Utz Claassen vor der Fußball-Welt­meis­ter­schaft 2006 in Deutsch­land sieben Poli­tiker mit WM-Tickets bedachte und ein Verfahren wegen mögli­cher Korrup­tion folgte, sind auch Bundes­liga-Logen sowie Hospi­ta­lity-Pakete ein heißes Thema.

Mit Werbe­ge­schen­ken kei­nen Druck aufbauen

Keine Forde­rung: Natür­lich dürfen Präsente mit einer persön­li­chen Botschaft kommen. Die sollte aber allge­mein und neutral formu­liert sein. Und das Geschenk nicht mit einer Forde­rung verbinden, die über den Wunsch auf weitere oder künf­tige gute Zusam­men­ar­beit hinaus­geht. Selbst wenn dies recht­lich keine Folgen hätte, wäre es ein Zeichen von schlechtem Stil.

Kein Druck: Eine beson­dere Grat­wan­de­rung ist das Nach­fassen nach Geschäfts­ter­minen, wenn man Kontakte vertiefen oder inten­siver über eine Zusam­men­ar­beit reden will. Eine Nach­frage, ob das Geschenk gefallen hat, sollte keines­falls als Erin­ne­rung erscheinen, dass es jetzt Zeit für einen Auftrag ist. Auch hier gilt: Das mag nicht juris­tisch proble­ma­tisch sein, aber es wirft ein schlechtes Licht auf den Schen­kenden.

Umfas­sende Klar­heit: Inte­graler Bestand­teil jeder Geschenk­stra­tegie ist der regel­mä­ßige Austausch mit dem Anwalt, ob die gewählten Präsente oder Formu­lie­rungen noch in Ordnung sind. Neue Urteile oder auch verän­derte Richt­li­nien in großen Unter­nehmen könnten zu einem Über­denken der Stra­tegie zwingen.

Bei Fragen spre­chen Sie uns gerne an.

Quelle: www.trialog-unternehmerblog.de, Heraus­geber: DATEV eG, Nürn­berg