19. Juni 2024

Die Vorteile und Heraus­for­de­rungen einer viel­fäl­tigen Beleg­schaft

Diver­sität ist ein inter­na­tio­naler Trend. Unter­nehmen, die Viel­fäl­tig­keit zulassen, sind produk­tiver, inno­va­tiver und stärker im Wett­be­werb um Talente.

Viel­falt gewinnt – ein Gedanke, der inter­na­tional Erfolge feiert. Tatsäch­lich verspricht Diver­sität einen großen Wett­be­werbs­vor­teil, wenn sie richtig umge­setzt wird. Hier kommt es darauf an, die Unter­neh­mens­phi­lo­so­phie, das Perso­nal­ma­nage­ment und die Kommu­ni­ka­tion zu einer ganz­heit­li­chen Stra­tegie zu vereinen.

Zudem beginnt Diver­sität schon beim Recrui­ting und reicht idea­ler­weise bis in die Führungs­ebenen. Erfahren Sie hier, welche Chancen eine viel­fäl­tige Beleg­schaft bietet und wie Sie die Weichen für eine erfolg­reiche Zukunft stellen.

Was ist eine viel­fäl­tige Beleg­schaft?

Eine viel­fäl­tige Beleg­schaft kann – wort­wört­lich – vieles sein. Menschen unter­scheiden sich im Geschlecht, im kultu­rellen Hinter­grund, im Alter, in der ethni­schen Zuge­hö­rig­keit, in der Ausbil­dung und in Hinblick auf viele weitere Aspekte. Eine viel­fäl­tige Beleg­schaft setzt sich aus Indi­vi­duen zusammen, die ganz unter­schied­liche Hinter­gründe in einem Team vereinen. Das heißt, dass es eine große Diver­sität an Erfah­rungen, Wissen, Können und Talenten gibt – was eine hervor­ra­gende Voraus­set­zung ist, um daraus in viel­fa­cher Hinsicht zu profi­tieren. Die folgenden Absätze zeigen, welche Vorteile sich konkret aus einer viel­fäl­tigen Beleg­schaft ergeben können.

Ganz konkret: Was bringt eine viel­fäl­tige Beleg­schaft?

Eine viel­fäl­tige Beleg­schaft gilt als Ziel vieler Unter­nehmen, die modern denken. Der Trend stammt aus den USA, wo zahl­reiche Pioniere der Diver­sität zu Hause sind. Dort gibt es seit den 2000er-Jahren gezielte Unter­su­chungen, inwie­fern eine viel­fäl­tige Beleg­schaft den Unter­neh­mens­er­folg beein­flusst. Die Erfah­rungen zeigen, dass eine Reihe von Vorteilen exis­tiert.

Inno­va­ti­ons­kraft und Krea­ti­vität

Inno­va­tion und Krea­ti­vität gehören zu den elemen­taren Vorteilen einer viel­fäl­tigen Beleg­schaft. Das häufig zitierte Denken „außer­halb der Box“ fällt wesent­lich leichter, wenn Menschen zusam­men­kommen, die unter­schied­liche Denk­weisen einbringen. So können die Mitglieder eines Teams sich gegen­seitig dabei unter­stützen, inno­va­tive Produkte oder Leis­tungen zu entwi­ckeln.

Effi­zi­en­tere Problem­lö­sung

Menschen mit nur einem kultu­rellen Hinter­grund, gege­be­nen­falls auch nur von einem Geschlecht, betrachten Probleme häufig aus einem spezi­fi­schen Winkel. Indem mehr Erfah­rungen und Sicht­weisen ins Team einfließen, steigt die Kompe­tenz, Probleme zu lösen, weil die Diver­sität im Team unter­schied­liche Lösungs­an­sätze fördert.

Enga­ge­ment der Mitar­bei­tenden

Das stei­gende Mitar­bei­ter­en­ga­ge­ment ist eben­falls ein Resultat gelebter Diver­sität, wobei sich die posi­tiven Effekte indi­rekt entfalten. Der Grund­ge­danke ist, dass eine viel­fäl­tige Mitar­bei­ter­schaft Inklu­sion voraus­setzt, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Die Bestre­bungen wiederum ermög­li­chen eine Atmo­sphäre der Offen­heit und der gegen­sei­tigen Wert­schät­zung – und das ist die beste Voraus­set­zung für eine hohe Moti­va­tion. Folg­lich profi­tieren Unter­nehmen, die eine viel­fäl­tige Beleg­schaft inklusiv einbinden, von einem stei­genden Mitar­bei­ter­en­ga­ge­ment.

Mitar­bei­ter­bin­dung

Nicht zuletzt hat Viel­falt auch einen Einfluss auf die Mitar­bei­ter­bin­dung. Zum einen ist eine offene, wert­schät­zende Atmo­sphäre ein Pfund, das Unter­nehmen im Wett­be­werb um die besten Köpfe jenseits von Bene­fits und Gehalts­stei­ge­rungen bieten können. Zum anderen ist eine erfolg­reiche und ange­nehme Zusam­men­ar­beit ein Faktor, den Mitar­bei­tende unglaub­lich schätzen. Folg­lich bindet gelebte Diver­sität Talente fester ans Unter­nehmen.

Unter­neh­mens­leis­tung

Aus den vorge­nannten Effekten kann sich insge­samt eine Stei­ge­rung der Produk­ti­vität ergeben – Unter­nehmen mit gelebter Diver­si­täts­kultur zeichnen sich häufig durch eine höhere Produk­ti­vität aus. Ein wich­tiger Grund dafür ist, dass im Team viele verschie­dene Fähig­keiten und Erfah­rungen zusam­men­kommen, die es erlauben, Heraus­for­de­rungen ganz unter­schied­li­cher Art zu meis­tern.

Heraus­for­de­rungen bei der Arbeit mit einer „bunten Beleg­schaft“

Die voran­ge­gan­genen Über­le­gungen zeigen, welche unter­schied­li­chen Vorteile Diver­sität im Team für Unter­nehmen mitbringt. Aller­dings ist es ein Prozess, die Kultur und das Mitein­ander in diese Rich­tung zu entwi­ckeln. Wer alle Vorteile zur Entfal­tung bringen möchte, sollte sich die Heraus­for­de­rungen vor Augen führen, um proaktiv darauf eingehen zu können. Eine klare und nach­voll­zieh­bare Linie in der Führung ist ein wich­tiger Aspekt, um eine plura­lis­ti­sche Mitar­bei­ter­schaft erfolg­reich zu gestalten. Die folgenden Absätze zeigen, mit welchen Heraus­for­de­rungen Unter­nehmen häufig konfron­tiert sind – und wie sie sich lösen lassen.

Vorur­teile und Stereo­type

Frauen können nicht so hart arbeiten wie Männer. Menschen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund sind keine guten Verkäufer. Junge Mitar­bei­tende sind nicht quali­fi­ziert für verant­wor­tungs­volle Aufgaben. Die Liste an Vorur­teilen, die es in einer Beleg­schaft geben kann, ließe sich noch sehr lange fort­setzen. Solche Klischees, verbunden mit dem Geschlecht, der Herkunft oder dem Alter, sind in der Gesell­schaft ohne Frage vorhanden. Sie können verschie­dene schäd­liche Entwick­lungen zur Folge haben.

Häufig hindern Vorur­teile schon die HR-Abtei­lung im Recrui­ting, ein Team viel­fältig aufzu­stellen. Statt­dessen folgen die Personen, die dort die Entschei­dungen treffen, – häufig unbe­wusst – ihren klischee­haften Vorstel­lungen. Hier kann es zum Beispiel helfen, bei der Suche nach neuen Talenten weder die Namen noch Fotos oder andere iden­ti­fi­zie­rende Merk­male hinzu­zu­ziehen. Statt­dessen zählen allein die Quali­fi­ka­tion und die Fähig­keiten.

Vorur­teile können aber auch später zu Barrieren führen, etwa wenn im Team nicht alle Mitglieder gleich­be­rech­tigt zusam­men­ar­beiten. Ein Problem ist die Grup­pen­bil­dung, zum Beispiel anhand des Geschlechts oder der Herkunft. Hier erfor­dert es das aktive Manage­ment, um solchen Tendenzen vorzu­beugen und eine inklu­sive Atmo­sphäre zu schaffen.

Keine viel­fäl­tige Führungs­ebene

Zur Heraus­for­de­rung kann es außerdem werden, wenn die Führungs­ebenen nicht viel­fältig besetzt sind. Das hat zwei wesent­liche Nach­teile. Zum einen leben die Führungs­kräfte der Beleg­schaft in diesem Fall keine Diver­sität vor. Noch gravie­render ist, dass in der Unter­nehmens­führung schlichtweg die Perspek­tiven und das krea­tive Poten­zial der Viel­falt fehlen. So passiert es schnell, dass insge­samt kein inklu­sives Klima entsteht.

Kultu­relle Diffe­renzen

Je viel­fäl­tiger eine Beleg­schaft aufge­stellt ist, umso mehr Kulturen und Erfah­rungen treffen zusammen. Wie bereits darge­legt, kann das für das gemein­same Ziel, den unter­neh­mens­weiten Erfolg, förder­lich sein. Aller­dings birgt die Viel­falt von Kulturen auch die Gefahr von kultu­rellen und kommu­ni­ka­tiven Miss­ver­ständ­nissen. Diese sind von den zuvor genannten Vorur­teilen abzu­grenzen.

Hier geht es explizit nicht um Stereo­type, sondern um rein kultu­relle Barrieren. Sie können zum Beispiel auftreten, wenn Akade­miker und Nicht-Akade­miker zusam­men­ar­beiten, Menschen aus verschie­denen Ländern an einem Projekt arbeiten oder junge und erfah­rene Fach­kräfte eine Aufgabe gemeinsam zu bewäl­tigen haben. Eine offene Kommu­ni­ka­tion und eine entspre­chende Sensi­bi­lität der Führungs­kräfte helfen dabei, solche Risiken zu umgehen oder Probleme schnell zu lösen.

Was sind die Voraus­set­zungen für ein erfolg­rei­ches Mitein­ander?

Die erwähnten Chancen und Heraus­for­de­rungen zeigen, in welchem Span­nungs­feld sich ein Unter­nehmen bewegt, das mehr Viel­falt und Diver­sität fördern möchte. Daher stellt sich die Frage, mit welchen Instru­menten es möglich ist, die Weichen in die rich­tige Rich­tung zu stellen. Hier gibt es ganz konkrete Anhalts­punkte, was für den Erfolg einer Diver­si­fi­ka­ti­ons­stra­tegie wichtig ist. Im Kapitel darauf lesen Sie außerdem, welche Best Prac­tices sich empfehlen, um eine viel­fäl­tige Beleg­schaft aufzu­bauen.

Eine gemein­same Vision

Auch wenn Viel­falt häufig Unter­schied­lich­keit bedeutet, ist trotzdem eine gemein­same Vision entschei­dend für den Erfolg. Schließ­lich geht es bei Viel­falt nicht um das Neben­ein­ander verschie­dener Kulturen und Ideale, sondern um eine gleich­be­rech­tigte Gemein­schaft mit einem klaren Ziel. Dieses Ziel bildet im unter­neh­me­ri­schen Zusam­men­hang die Unter­neh­mens­vi­sion.

Gelebte Inklu­sion

Eine zweite wich­tige Stütze für den Erfolg einer viel­fäl­tigen Beleg­schaft ist die Inklu­sion. Dazu zählen wich­tige Faktoren wie Chan­cen­gleich­heit, Wert­schät­zung, inter­kul­tu­relle Sensi­bi­lität und Barrie­re­frei­heit. Es ist zudem entschei­dend, Inklu­sion in den Unter­neh­mens­zielen fest­zu­halten und gege­be­nen­falls eine zentrale Stelle zu schaffen, welche die Inklu­si­ons­be­mü­hungen koor­di­niert.

Best Prac­tices für einen Kultur­wandel im Unter­nehmen

Diver­sität umfasst einen großen Teil Theorie – doch was Diver­sität letzt­lich ausmacht, ist, dass sie gelebt wird. Beispiele aus der ganzen Welt zeigen, wie das gelingen kann. Mit der rich­tigen Mischung aus Best Prac­tices ist es möglich, eine viel­fäl­tige Beleg­schaft in jedem Unter­nehmen zum Erfolgs­faktor zu machen. Die folgenden Beispiele zeigen Ihnen, wie Sie die Viel­falt im Unter­nehmen erhöhen können.

Diver­sität im Recrui­ting fördern

Die Beleg­schaft der Zukunft entsteht im Recrui­ting von heute. Um Viel­falt zu fördern, sind daher verschie­dene spezi­fi­sche Recrui­ting-Maßnahmen möglich. Wie bereits erwähnt, ist es sinn­voll, Bewer­bungen anonym zu bear­beiten, um mögliche Benach­tei­li­gungen durch Vorur­teile auszu­räumen – soge­nannte Blind­be­wer­tungen.

Das ist aber häufig erst der zweite Schritt. Der erste Schritt ist die Ansprache in der Stel­len­aus­schrei­bung. Auch wenn es hier zur guten Praxis gehört, inklu­sive Ange­bote zu machen, kann es Erfolg verspre­chend sein, die Gestal­tung der Inse­rate noch einmal zu opti­mieren. Es ist ergän­zend sinn­voll, die Unter­neh­mens­vi­sion in Hinblick auf Viel­falt in der Anzeige abzu­bilden.

Als dritte Möglich­keit bietet es sich an, das Recrui­ting gezielt auf Kanäle auszu­richten, die eine viel­fäl­tige Ziel­gruppe anspre­chen.

Mento­ren­pro­gramme für die Beleg­schaft

Eine viel­fäl­tige Beleg­schaft, die inno­va­tive Ideen entwi­ckelt und über kultu­relle Grenzen hinweg neue Chancen eröffnet, ist ein Ideal­zu­stand. Um den Weg dorthin zu ebnen, sind Mento­ren­pro­gramme ein viel­ver­spre­chendes Instru­ment. Dabei geht es darum, Mitar­bei­tende aus unter­re­prä­sen­tierten Gruppen zu fördern, zum Beispiel Frauen in Führungs­po­si­tionen zu bringen. Solche Verän­de­rungen tragen später erheb­lich dazu bei, Diver­sität im gesamten Unter­nehmen zu veran­kern.

Schu­lungen und Sensi­bi­li­sie­rung

Schu­lungen zur Viel­falt sind ein Instru­ment, das Sie einsetzen können, um Vorur­teile abzu­bauen. Gerade bei der Neuge­stal­tung der Unter­neh­mens­kultur sind solche Ange­bote nütz­lich, um alle Betei­ligten abzu­holen und für die Unter­neh­mens­vi­sion zu gewinnen.

Inklu­sive Initia­tiven

Initia­tiven im Unter­nehmen sind ein gutes Mittel, um kultu­relle und kommu­ni­ka­tive Barrieren abzu­bauen. Ein ganz einfa­ches, aber ebenso wirkungs­volles Beispiel sind kultu­relle Feier­lich­keiten. Auf diese Weise ist es möglich, Mitar­bei­tende aus verschie­denen Kulturen mitein­ander in den Austausch zu bringen. Zugleich stärken Team­e­vents den Team­geist und bringen die Indi­vi­duen ins Gespräch.

Das ist auch in Form von Diver­si­täts­foren möglich. Dabei handelt es sich um offene Gruppen, in denen die Mitar­bei­tenden über Inklu­si­ons­themen spre­chen. Zugleich bieten solche Zusam­men­künfte die Option, Ideen zu entwi­ckeln, um das Betriebs­klima weiter zu verbes­sern.

Work­shops

Eine Stei­ge­rung der Diver­si­täts­foren sind Work­shops, die sich speziell einem Thema widmen. Die meisten Betriebe nehmen hierfür externe Exper­tise in Anspruch, um solche Trai­nings durch­zu­führen. Mögliche Themen dafür sind Geschlech­ter­gleich­stel­lung, LGBTQ+-Rechtem, Barrie­re­frei­heit oder Chan­cen­gleich­heit bei der Arbeit

Part­ner­schaften

Part­ner­schaften sind eben­falls eine bewährte Praxis, um den Zusam­men­halt einer viel­fäl­tigen Beleg­schaft zu stärken oder Hürden abzu­bauen. Solche Part­ner­schaften bestehen häufig zwischen Unter­nehmen und Orga­ni­sa­tionen, die sich auf das Thema Diver­sität spezia­li­siert haben. Es ist aber genauso möglich, dass mehrere Betriebe in den Austausch gehen, um vonein­ander zu lernen.

Fazit: Chancen der Viel­falt nutzen und Erfolge feiern

Diver­sität ist ein Thema, das Unter­nehmen und Perso­nal­ver­ant­wort­liche auf der ganzen Welt bewegt. Mehr noch, es ist auch in der Gesell­schaft fest veran­kert und wird lebendig disku­tiert. Gerade in Zeiten der Globa­li­sie­rung, in der Firmen inter­na­tional denken und agieren, bringt eine viel­fäl­tige Beleg­schaft viele Vorteile mit sich. Unter­nehmen, die sich mit Talenten verstärken, die unter­schied­liche Erfah­rungen und kultu­relle Hinter­gründe einbringen, erfreuen sich an einer stei­genden Produk­ti­vität, einer starken Bindung der Beleg­schaft und an einem hohen Inno­va­ti­ons­ni­veau. Zudem gelten viel­fäl­tige Teams als beson­ders kreativ und präde­sti­niert, um Probleme aus verschie­denen Blick­win­keln zu betrachten und zu lösen.

Um diese Vorteile im Unter­nehmen zu nutzen, ist es wichtig, Diver­sität zu fördern und Barrieren abzu­bauen. Das ist möglich, indem die Führungs­ebene Viel­sei­tig­keit vorlebt und eine Unter­neh­mens­kultur veran­kert, die Inklu­sion und offene Kommu­ni­ka­tion ermög­licht. Bewährte Maßnahmen, um Viel­fäl­tig­keit zu stärken, sind Work­shops und Mento­ren­pro­gramme. Eine wich­tige Rolle bei der Bildung einer viel­fäl­tigen Beleg­schaft über­nimmt das Recrui­ting. Diver­si­täts­ziele, viel­fäl­tige Stel­len­an­zeigen und Blind­be­wer­tungen gelten als Schlüssel, um eine bunte Beleg­schaft auszu­bauen und erfolg­reich zu führen.


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