21. Oktober 2014

Versi­che­rungs­check: kalku­lier­bare Risiken

Richtig hilf­reich ist im Ernst­fall nur eine maßge­schnei­derte Absi­che­rung. Jeder Firmen­chef sollte regel­mäßig prüfen, ob er die passenden Policen für die wahr­schein­lichsten Schäden besitzt.

Autor: Eva Müller-TauberRISI­KO­AB­WÄ­GUNG Firmen­chefs müssen ermit­teln, was die Exis­tenz des Betriebs gefährden könnte, und durch voraus­schau­endes Risi­ko­ma­nage­ment die Eintritts­wahr­schein­lich­keit mini­mieren. Das redu­ziert die Prämien und ist oft die Voraus­set­zung dafür, dass der Versi­cherer im Ernst­fall im verein­barten Rahmen für den Schaden aufkommt. Über entspre­chend ausge­wählte Policen lässt sich dann das Rest­ri­siko absi­chern.

BASIS­SCHUTZ Manche Versi­che­rung muss sein. Die Haft­pflicht greift, wenn Dritte durch die Firma zu Schaden kommen. Die Betriebs­un­ter­bre­chungs­ver­si­che­rung deckt im Scha­dens­fall wesent­liche Fixkosten wie Löhne und den Ertrags­aus­fall. Die Elek­tro­nik­ver­si­che­rung ist wichtig, weil fast jede Firma vom IT-Einsatz abhängt. Die für manche Berufs­gruppen vorge­schrie­bene Berufs­haft­pflicht muss abge­schlossen werden. Zudem sollten Selbst­stän­dige an ihre Absi­che­rung bei Unfall oder Krank­heit denken.

ZUSATZ­PO­LICEN Je nach Branche und Firmen­größe ist mehr Versi­che­rungs­schutz nötig. So sollten Hersteller und even­tuell Händler über­legen, die Betriebs- mit einer Produkt­haft­pflicht zu kombi­nieren. Zählen Immo­bi­lien und Geräte zum Betriebs­ver­mögen, ist die Gebäude- und Inhalts­ver­si­che­rung wichtig. Wo Natur­ge­walten toben, empfiehlt sich die Elemen­tar­scha­den­ver­si­che­rung als Baustein der Gebäu­de­po­lice. Wer in Bran­chen mit schlechter Zahlungs­moral tätig ist, sollte sich gegen Forde­rungs­aus­fälle absi­chern. Es kann sich lohnen, die Haft­pflicht- oder Rechts­schutz­ver­si­che­rung auf bran­chen- oder betriebs­spe­zi­fi­sche Risiken zu erwei­tern, etwa Patent­rechts­ver­let­zungen oder Umwelt­schäden.

ANPAS­SUNG Wachstum und neue Stra­te­gien oder Produkte ändern die Risiken. Daher sollte ein Experte den Versi­che­rungs­schutz regel­mäßig prüfen und, falls nötig, anpassen. Sind wich­tige Risiken abge­deckt? Reicht die Deckungs­summe? Gibt es bessere Kondi­tionen? Diesen Check muss nicht immer derselbe Makler machen.

NEUHEITEN Laufend kommen neue Produkte auf den Markt. Manche Ange­bote können den Schutz sinn­voll ergänzen, aber das bedarf einer genauen Über­prü­fung. Einige Rechts­schutz­po­licen etwa verspre­chen Web-Nutzern neuer­dings juris­ti­schen Beistand bei Internet-Gaune­reien und Rufschä­di­gung. Aller­dings können anonyme Daten­diebe gar nicht zur Rechen­schaft gezogen und verklagt werden – damit gibt es keinen Versi­che­rungs­fall, die Police ist de facto wertlos.

EXPER­TENRAT Gute Infor­ma­tionen liefert vor dem Gespräch mit dem Versi­che­rungs­ver­mittler der Austausch mit dem Rechts­an­walt oder Steuer­berater. Hilf­reich sind Broschüren wie „Gründer-Zeiten 05: Versi­che­rungen“ des Bundes­wirt­schafts­mi­nis­ters, www.existenzgruender.de | Media­thek | Publi­ka­tionen | Grün­der­Zeiten, oder auf „Aufbruch“ vom Gesamt­ver­band der Deut­schen Versi­che­rungs­wirt­schaft (GDV), www.gdv.de/verbraucherinformationen.

Teure Wetter­ka­priolen

Sieben Milli­arden Euro mussten die Versi­che­rungen 2013 für Schäden durch Natur­ge­walten zahlen.


Hagel­stürme: 3,1 Milli­arden €Juni-Hoch­wasser: 1,8 Milli­arden €

Kfz-Schäden: 1,5 Milli­arden €

Quelle: GDV

Oktober-Orkan: 400 Millionen €Dezember-Orkan: 200 Millionen €

Quelle: TRIALOG, Das Unter­neh­mer­ma­gazin Ihrer Berater und der DATEV, Heraus­geber: DATEV eG, Nürn­berg, Ausgabe 03/2014