16. Januar 2025

Künst­liche Intel­li­genz in der HSP GRUPPE

Entde­cken Sie, wie die HSP GRUPPE Künst­liche Intel­li­genz früh­zeitig in die Steuer­beratung inte­griert, um Effi­zienz und Qualität zu stei­gern. Von Prozess­au­to­ma­ti­sie­rung bis hin zu smarter Analyse – Inno­va­tion für Kanz­leien, Mitar­bei­tende und Mandanten.

Die Beschäf­ti­gung mit neuen Tech­no­lo­gien gehört zur DNA der HSP GRUPPE. Bereits 2004, als die Saat für unseren Verbund ausge­legt wurde, war es unser Anspruch hart am Wind des tech­no­lo­gisch Mach­baren zu segeln. Warum? Weil uns damals bereits klar war, dass Tech­no­logie die Welt verän­dert und immer schneller verän­dern wird – und somit auch unseren Beruf. Für unsere Bemü­hungen, uns konse­quent zu digi­ta­li­sieren, wurden wir häufig belä­chelt. Vieles, was in der Branche tech­no­lo­gisch zum Stan­dard wurde, haben wir bereits fünf, manches sogar zehn Jahre vorher einge­führt. Wir wollten immer lieber zu früh als zu spät auf der Party erscheinen.

2013 sagte eine Studie der Univer­sität Oxford voraus, dass Steuer­beratung ganz oben auf der Liste der durch die Digi­ta­li­sie­rung bedrohten Berufe stünde. Erst da kam wirk­lich flächen­de­ckende Bewe­gung in die Branche und Digi­ta­li­sie­rung wurde von Kammern, Verbänden und Kolle­ginnen und Kollegen prio­ri­siert.

2022 hat sich das Spiel jedoch nochmal gewan­delt. Da betrat mit ChatGPT die Künst­liche Intel­li­genz spek­ta­kulär die Bühne. Digi­ta­li­sie­rung und Auto­ma­ti­sie­rung waren eine Sache, mit den Fähig­keiten der Künst­li­chen Intel­li­genz stieß Tech­no­logie aber in eine neue Dimen­sion vor. Plötz­lich war es denkbar, dass Tech­no­logie nicht ledig­lich die Arbeit erleich­tert, sondern sie dem Menschen komplett abnimmt.

Was erstmal bedroh­lich klingt, halten wir für ein posi­tives Verspre­chen. Denn wir glauben nicht, dass die KI den Menschen über­flüssig macht. Vermut­lich aber den Menschen, der sich mit KI nicht auskennt und sie als Werk­zeug nicht benutzen kann.

Neben vielen anderen Geschäfts­fel­dern, ächzt auch die Steuer­beratung unter dem Fach­kräf­te­mangel. Werk­zeuge, die unsere Effi­zienz und Qualität bei knappen Perso­nal­res­sourcen drama­tisch erhöhen, sind keine Gefahr, sondern eine Lösung. Das ist gut für die Kanz­leien, unsere Mitar­bei­tenden und unsere Mandanten. Deshalb sind wir auch auf dieser Party gerne früh dabei. Und deshalb setzen wir bereits heute Künst­liche Intel­li­genz in unserer Arbeit ein.

Künst­liche Intel­li­genz – was ist das über­haupt?

Kurz gesagt ist Künst­liche Intel­li­genz die Fähig­keit eines tech­ni­schen Systems, „menschen­ähn­li­ches“, intel­li­gentes Verhalten zu zeigen. Sie grenzt sich in verschie­dene Bereiche ab:

  • Arti­fi­cial Intel­li­gence (AI): Ein Teil­be­reich der Infor­matik, der Maschinen hervor­bringt, die mensch­liche Intel­li­genz nach­ahmen oder sogar über­treffen können.
  • Machine Lear­ning (ML): Ein Unter­be­reich der KI, der es Systemen ermög­licht, auf Basis vorhan­dener Daten zu lernen und dadurch Entschei­dungen oder Prognosen zu verbes­sern.
  • Deep Lear­ning: Eine spezia­li­sierte Form des maschi­nellen Lernens, die mit mehr­schich­tigen neuro­nalen Netzen arbeitet, um Daten zu verar­beiten und Schlüsse daraus zu ziehen.
  • Gene­ra­tive AI: Ein Ansatz, bei dem neue schrift­liche, visu­elle oder audi­tive Inhalte aus Vorgaben oder vorhan­denen Daten gene­riert werden.

Bereiche, in denen KI in der Steuer­beratung einzu­setzen ist

Künst­liche Intel­li­genz lässt sich in der Steuer­beratung auf vielen Ebenen einsetzen, um sowohl die Effi­zienz als auch die Qualität der Arbeit zu stei­gern.

  • Wissen: KI bereitet umfang­rei­ches, komplexes Fach­wissen intel­li­gent auf und stellt es indi­vi­duell, kontext­be­zogen sowie pass­genau für den jewei­ligen Nutzer bereit.
  • Einga­be­ef­fi­zienz und Ausga­be­intel­li­genz: Das System denkt mit und unter­stützt den Anwender bei der Daten­er­fas­sung. Eingaben werden erleich­tert, z. B. durch Vorbe­le­gungen oder Auto­kor­rek­turen. Ausgaben wie Hinweise oder Fehler­mel­dungen sind intel­li­gent aufbe­reitet und verein­fa­chen die weitere Bear­bei­tung.
  • Prozess­au­to­ma­ti­sie­rung: Wo möglich, werden Anwen­der­pro­zesse auto­ma­ti­siert. Intel­li­gente Services über­nehmen repe­ti­tive Aufgaben und passen sich durch konti­nu­ier­li­ches Lernen immer besser an.
  • Smarte Analysen: Komplexe Sach­ver­halte werden KI-gestützt kombi­niert und aussa­ge­kräftig verdichtet – etwa Prognosen oder Wahr­schein­lich­keiten von Prüfungen. Zur besseren Verständ­lich­keit werden diese Analysen sprach­lich erläu­tert oder durch weiter­füh­rende Betrach­tungen wie Hoch­rech­nungen ergänzt.
  • Compli­ance: Das System erkennt und lernt regel­kon­formes Verhalten. Es unter­stützt bei Compli­ance-Maßnahmen, zum Beispiel bei Verfah­rens­do­ku­men­ta­tionen.
  • Bera­tungs­qua­lität: Aus intel­li­genten Analysen (z. B. Bench­mar­king oder Vorher­sagen) lassen sich direkt konkrete Bera­tungs­emp­feh­lungen ableiten und Inhalte auto­ma­tisch aufbe­reiten. KI ermög­licht so eine umfas­sen­dere, voraus­schau­ende und quali­tativ hoch­wer­tige Bera­tung.

Anwen­dungen in der HSP GRUPPE

DATEV-Anwen­dungen

Die DATEV hat bereits einige KI-gestützte Lösungen im Angebot. Als DATEV-Premium-Nutzer sind diese bei HSP bereits in Anwen­dung.

  • DATEV Auto­ma­ti­sie­rungs­ser­vice Rech­nungen: Erstellt auf Basis digi­ta­li­sierter Rech­nungen sowie der indi­vi­du­ellen Buchungs­his­torie auto­ma­tisch Buchungs­vor­schläge.
  • DATEV Auto­ma­ti­sie­rungs­ser­vice Bank: Liefert auf Grund­lage elek­tro­ni­scher Konto­um­sätze und eigener Buchungs­his­torie auto­ma­tisch Buchungs­vor­schläge.
  • DATEV Liqui­di­täts­mo­nitor online: Analy­siert Bank­be­we­gungen KI-gestützt, bereitet sie grafisch auf und kate­go­ri­siert Ein- und Auszah­lungen auto­ma­tisch, um die Zahlungs­ströme schneller erkennbar zu machen.
  • DATEV Personal-Bench­mark online: Berechnet mit Hilfe KI-basierter Prognosen auf Basis von Millionen anony­mi­sierter Lohn­daten aus der DATEV-Cloud einen poten­zi­ellen Markt­wert (Jahres­brutto) für Mitar­bei­tende oder Bewerber.
  • DATEV Daten­prü­fung classic/comfort: Nutzt KI-gestützte Anoma­lie­er­ken­nung, um auffäl­lige Muster in Buch­hal­tungs­daten zu iden­ti­fi­zieren. Regel­ba­sierte Prüf­werk­zeuge werden so durch ein lern­fä­higes, flexi­bles „Prüf- und Analyseassistenz“-System ergänzt.
  • DATEV LEXin­form-Assis­tent (Beta): Unter­stützt bei der Beant­wor­tung komplexer steu­er­recht­li­cher Fragen mit Begrün­dungen und Fund­stellen. Er umfasst über 150.000 Doku­mente (z. B. Umsatz­steuer-Anwen­dungs­er­lasse, BMF-Schreiben, Urteile) und bietet eine Dialog- bzw. Chat­funk­tion.
  • Intel­li­genter Service­kon­takt: Beschleu­nigt und verbes­sert die Beant­wor­tung schrift­li­cher Service-Anfragen.

ChatGPT Enter­prise

Ende 2022 veröf­fent­lichte OpenAI den Chatbot ChatGPT. Das Dialog­format ermög­licht es, Folge­fragen zu beant­worten, Fehler einzu­ge­stehen, falsche Prämissen zu hinter­fragen und unan­ge­mes­sene Anfragen abzu­lehnen. ChatGPT nutzt ein vortrai­niertes großes Sprach­mo­dell (LLM) mit Trans­former-Archi­tektur. Obwohl GPT-3 bereits 2020 verfügbar war, hat die Inte­gra­tion in einen dialog­fä­higen Chatbot (GPT-3.5) viel­fäl­tige Anwen­dungs­mög­lich­keiten eröffnet und gilt als Meilen­stein in der Entwick­lung von KI. Dies führte zu enormer medialer Aufmerk­sam­keit und großem Nutzer­inter­esse.

Eine schwäche aktu­eller KI-Systeme ist häufig die Kolli­sion mit der euro­päi­schen deut­schen Daten­schutz­ge­setz­ge­bung. Mit ChatGPT Enter­prise haben wir die Möglich­keit, KI daten­schutz­kon­form zu nutzen. Es werden keine Daten in den außer­eu­ro­päi­schen Raum trans­fe­riert, die Server stehen in Irland und sensible Daten werden gar nicht erst gespei­chert.

ChatGPT kann zahl­reiche Büro­auf­gaben erleich­tern, etwa das Erstellen von Stel­len­an­zeigen, Anschreiben, allge­meinen Infor­ma­tionen oder Werbe­texten. Ebenso kann es bei fach­li­chen Texten wie Einspruchs­schreiben unter­stützen, sofern die Ergeb­nisse einer fach­li­chen Prüfung unter­zogen werden. Durch die Einbin­dung von Urteils­teilen oder steu­er­recht­li­chen Quellen in den Prompt kann die Qualität der Antworten verbes­sert werden. Natür­lich werden die Ergeb­nisse stets auf ihre inhalt­liche Korrekt­heit hin analy­siert.

Tabular KI-Assis­tent

Das Soft­are­un­ter­nehmen Tabular verspricht eine komplett KI-gesteu­erte Finanz­buch­hal­tung. Wir sind als frühe Tester bereits in der Entwick­lungs­phase der Soft­ware dabei und setzen sie kontrol­liert in der Praxis ein.

Eigen­ent­wick­lungen

Die HSP GRUPPE hat eine KI-Force einge­richtet und beschäf­tigt eigene Program­mier­kräfte, um KI-basierte Anwen­dungen zu entwi­ckeln.

Schu­lung der Mitar­bei­tenden

Eine KI ist nur so gut, wie die Menschen, die sie bedienen und ihre Ergeb­nisse verar­beiten. Die Anwender müssen nicht nur die Stärken, sondern auch die Schwä­chen und Grenzen von KI genau kennen, um sie wert­schöp­fend in die Arbeit zu inte­grieren. Deshalb werden unsere Teams regel­mäßig in der Nutzung von KI geschult. Denn die Entwick­lung geht rasant vonstatten. Was heute noch nicht geht oder fehler­haft ist, kann morgen schon tadellos funk­tio­nieren. Daher gibt es hier keinen fest­ge­na­gelten Wissens­stand, sondern er muss stetig an die Entwick­lung ange­passt werden.

Eins ist gewiss: Die Welt steht nicht still, sondern dreht sich immer schneller. Das nicht ernst zu nehmen, halten wir für grob fahr­lässig – sowohl unter­neh­me­risch in eigener Sache als auch gegen­über unseren Mandanten und unseren Mitar­bei­tenden. Und deshalb sind wir auch auf dieser Party früh dabei.