
Künstliche Intelligenz in der HSP GRUPPE
Entdecken Sie, wie die HSP GRUPPE Künstliche Intelligenz frühzeitig in die Steuerberatung integriert, um Effizienz und Qualität zu steigern. Von Prozessautomatisierung bis hin zu smarter Analyse – Innovation für Kanzleien, Mitarbeitende und Mandanten.
Die Beschäftigung mit neuen Technologien gehört zur DNA der HSP GRUPPE. Bereits 2004, als die Saat für unseren Verbund ausgelegt wurde, war es unser Anspruch hart am Wind des technologisch Machbaren zu segeln. Warum? Weil uns damals bereits klar war, dass Technologie die Welt verändert und immer schneller verändern wird – und somit auch unseren Beruf. Für unsere Bemühungen, uns konsequent zu digitalisieren, wurden wir häufig belächelt. Vieles, was in der Branche technologisch zum Standard wurde, haben wir bereits fünf, manches sogar zehn Jahre vorher eingeführt. Wir wollten immer lieber zu früh als zu spät auf der Party erscheinen.
2013 sagte eine Studie der Universität Oxford voraus, dass Steuerberatung ganz oben auf der Liste der durch die Digitalisierung bedrohten Berufe stünde. Erst da kam wirklich flächendeckende Bewegung in die Branche und Digitalisierung wurde von Kammern, Verbänden und Kolleginnen und Kollegen priorisiert.
2022 hat sich das Spiel jedoch nochmal gewandelt. Da betrat mit ChatGPT die Künstliche Intelligenz spektakulär die Bühne. Digitalisierung und Automatisierung waren eine Sache, mit den Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz stieß Technologie aber in eine neue Dimension vor. Plötzlich war es denkbar, dass Technologie nicht lediglich die Arbeit erleichtert, sondern sie dem Menschen komplett abnimmt.
Was erstmal bedrohlich klingt, halten wir für ein positives Versprechen. Denn wir glauben nicht, dass die KI den Menschen überflüssig macht. Vermutlich aber den Menschen, der sich mit KI nicht auskennt und sie als Werkzeug nicht benutzen kann.
Neben vielen anderen Geschäftsfeldern, ächzt auch die Steuerberatung unter dem Fachkräftemangel. Werkzeuge, die unsere Effizienz und Qualität bei knappen Personalressourcen dramatisch erhöhen, sind keine Gefahr, sondern eine Lösung. Das ist gut für die Kanzleien, unsere Mitarbeitenden und unsere Mandanten. Deshalb sind wir auch auf dieser Party gerne früh dabei. Und deshalb setzen wir bereits heute Künstliche Intelligenz in unserer Arbeit ein.
Künstliche Intelligenz – was ist das überhaupt?
Kurz gesagt ist Künstliche Intelligenz die Fähigkeit eines technischen Systems, „menschenähnliches“, intelligentes Verhalten zu zeigen. Sie grenzt sich in verschiedene Bereiche ab:
- Artificial Intelligence (AI): Ein Teilbereich der Informatik, der Maschinen hervorbringt, die menschliche Intelligenz nachahmen oder sogar übertreffen können.
- Machine Learning (ML): Ein Unterbereich der KI, der es Systemen ermöglicht, auf Basis vorhandener Daten zu lernen und dadurch Entscheidungen oder Prognosen zu verbessern.
- Deep Learning: Eine spezialisierte Form des maschinellen Lernens, die mit mehrschichtigen neuronalen Netzen arbeitet, um Daten zu verarbeiten und Schlüsse daraus zu ziehen.
- Generative AI: Ein Ansatz, bei dem neue schriftliche, visuelle oder auditive Inhalte aus Vorgaben oder vorhandenen Daten generiert werden.
Bereiche, in denen KI in der Steuerberatung einzusetzen ist
Künstliche Intelligenz lässt sich in der Steuerberatung auf vielen Ebenen einsetzen, um sowohl die Effizienz als auch die Qualität der Arbeit zu steigern.
- Wissen: KI bereitet umfangreiches, komplexes Fachwissen intelligent auf und stellt es individuell, kontextbezogen sowie passgenau für den jeweiligen Nutzer bereit.
- Eingabeeffizienz und Ausgabeintelligenz: Das System denkt mit und unterstützt den Anwender bei der Datenerfassung. Eingaben werden erleichtert, z. B. durch Vorbelegungen oder Autokorrekturen. Ausgaben wie Hinweise oder Fehlermeldungen sind intelligent aufbereitet und vereinfachen die weitere Bearbeitung.
- Prozessautomatisierung: Wo möglich, werden Anwenderprozesse automatisiert. Intelligente Services übernehmen repetitive Aufgaben und passen sich durch kontinuierliches Lernen immer besser an.
- Smarte Analysen: Komplexe Sachverhalte werden KI-gestützt kombiniert und aussagekräftig verdichtet – etwa Prognosen oder Wahrscheinlichkeiten von Prüfungen. Zur besseren Verständlichkeit werden diese Analysen sprachlich erläutert oder durch weiterführende Betrachtungen wie Hochrechnungen ergänzt.
- Compliance: Das System erkennt und lernt regelkonformes Verhalten. Es unterstützt bei Compliance-Maßnahmen, zum Beispiel bei Verfahrensdokumentationen.
- Beratungsqualität: Aus intelligenten Analysen (z. B. Benchmarking oder Vorhersagen) lassen sich direkt konkrete Beratungsempfehlungen ableiten und Inhalte automatisch aufbereiten. KI ermöglicht so eine umfassendere, vorausschauende und qualitativ hochwertige Beratung.
Anwendungen in der HSP GRUPPE
DATEV-Anwendungen
Die DATEV hat bereits einige KI-gestützte Lösungen im Angebot. Als DATEV-Premium-Nutzer sind diese bei HSP bereits in Anwendung.
- DATEV Automatisierungsservice Rechnungen: Erstellt auf Basis digitalisierter Rechnungen sowie der individuellen Buchungshistorie automatisch Buchungsvorschläge.
- DATEV Automatisierungsservice Bank: Liefert auf Grundlage elektronischer Kontoumsätze und eigener Buchungshistorie automatisch Buchungsvorschläge.
- DATEV Liquiditätsmonitor online: Analysiert Bankbewegungen KI-gestützt, bereitet sie grafisch auf und kategorisiert Ein- und Auszahlungen automatisch, um die Zahlungsströme schneller erkennbar zu machen.
- DATEV Personal-Benchmark online: Berechnet mit Hilfe KI-basierter Prognosen auf Basis von Millionen anonymisierter Lohndaten aus der DATEV-Cloud einen potenziellen Marktwert (Jahresbrutto) für Mitarbeitende oder Bewerber.
- DATEV Datenprüfung classic/comfort: Nutzt KI-gestützte Anomalieerkennung, um auffällige Muster in Buchhaltungsdaten zu identifizieren. Regelbasierte Prüfwerkzeuge werden so durch ein lernfähiges, flexibles „Prüf- und Analyseassistenz“-System ergänzt.
- DATEV LEXinform-Assistent (Beta): Unterstützt bei der Beantwortung komplexer steuerrechtlicher Fragen mit Begründungen und Fundstellen. Er umfasst über 150.000 Dokumente (z. B. Umsatzsteuer-Anwendungserlasse, BMF-Schreiben, Urteile) und bietet eine Dialog- bzw. Chatfunktion.
- Intelligenter Servicekontakt: Beschleunigt und verbessert die Beantwortung schriftlicher Service-Anfragen.
ChatGPT Enterprise
Ende 2022 veröffentlichte OpenAI den Chatbot ChatGPT. Das Dialogformat ermöglicht es, Folgefragen zu beantworten, Fehler einzugestehen, falsche Prämissen zu hinterfragen und unangemessene Anfragen abzulehnen. ChatGPT nutzt ein vortrainiertes großes Sprachmodell (LLM) mit Transformer-Architektur. Obwohl GPT-3 bereits 2020 verfügbar war, hat die Integration in einen dialogfähigen Chatbot (GPT-3.5) vielfältige Anwendungsmöglichkeiten eröffnet und gilt als Meilenstein in der Entwicklung von KI. Dies führte zu enormer medialer Aufmerksamkeit und großem Nutzerinteresse.
Eine schwäche aktueller KI-Systeme ist häufig die Kollision mit der europäischen deutschen Datenschutzgesetzgebung. Mit ChatGPT Enterprise haben wir die Möglichkeit, KI datenschutzkonform zu nutzen. Es werden keine Daten in den außereuropäischen Raum transferiert, die Server stehen in Irland und sensible Daten werden gar nicht erst gespeichert.
ChatGPT kann zahlreiche Büroaufgaben erleichtern, etwa das Erstellen von Stellenanzeigen, Anschreiben, allgemeinen Informationen oder Werbetexten. Ebenso kann es bei fachlichen Texten wie Einspruchsschreiben unterstützen, sofern die Ergebnisse einer fachlichen Prüfung unterzogen werden. Durch die Einbindung von Urteilsteilen oder steuerrechtlichen Quellen in den Prompt kann die Qualität der Antworten verbessert werden. Natürlich werden die Ergebnisse stets auf ihre inhaltliche Korrektheit hin analysiert.
Tabular KI-Assistent
Das Softareunternehmen Tabular verspricht eine komplett KI-gesteuerte Finanzbuchhaltung. Wir sind als frühe Tester bereits in der Entwicklungsphase der Software dabei und setzen sie kontrolliert in der Praxis ein.
Eigenentwicklungen
Die HSP GRUPPE hat eine KI-Force eingerichtet und beschäftigt eigene Programmierkräfte, um KI-basierte Anwendungen zu entwickeln.
Schulung der Mitarbeitenden
Eine KI ist nur so gut, wie die Menschen, die sie bedienen und ihre Ergebnisse verarbeiten. Die Anwender müssen nicht nur die Stärken, sondern auch die Schwächen und Grenzen von KI genau kennen, um sie wertschöpfend in die Arbeit zu integrieren. Deshalb werden unsere Teams regelmäßig in der Nutzung von KI geschult. Denn die Entwicklung geht rasant vonstatten. Was heute noch nicht geht oder fehlerhaft ist, kann morgen schon tadellos funktionieren. Daher gibt es hier keinen festgenagelten Wissensstand, sondern er muss stetig an die Entwicklung angepasst werden.
Eins ist gewiss: Die Welt steht nicht still, sondern dreht sich immer schneller. Das nicht ernst zu nehmen, halten wir für grob fahrlässig – sowohl unternehmerisch in eigener Sache als auch gegenüber unseren Mandanten und unseren Mitarbeitenden. Und deshalb sind wir auch auf dieser Party früh dabei.