2. Februar 2023

Das Unter­neh­mens­leit­bild: nur ein Marke­ting-Gag oder echter Erfolgs­ga­rant?

Ein Unter­neh­mens­leit­bild beschreibt die Ziele, das Selbst­ver­ständnis und die Grund­sätze eines Unter­neh­mens und darf in keinem Unter­nehmen fehlen.

„Wenn du einen Körper hast, bist du ein Athlet“ oder einfach nur „Just do it“. Der Sport­ar­ti­kel­her­steller Nike ist wahr­schein­lich das bekann­teste Beispiel der Welt für die Entwick­lung intel­li­genter, aussa­ge­kräf­tiger und mitrei­ßender Unter­neh­mens­leit­bilder. Nicht alle Unter­nehmen sind derart talen­tiert in der Formu­lie­rung eines Leit­bildes und manche verzichten ganz bewusst auf ein eigenes Leit­bild, weil ihnen weder dessen Mehr­wert noch der Weg zu dessen Erstel­lung klar ist. Der vorlie­gende Beitrag verrät, worum es sich bei einem Unter­neh­mens­leit­bild handelt, welchen Sinn und Zweck es erfüllt, welche Inhalte es haben sollte und beant­wortet zudem die Frage, ob ein Leit­bild tatsäch­lich den Erfolg eines Unter­neh­mens fördert.

Was ist ein Unter­neh­mens­leit­bild?

Ein Unter­neh­mens­leit­bild lässt sich am besten als eine Art von Grund­ge­setz für ein Unter­nehmen defi­nieren. Gemäß der primären Aufgabe eines Grund­ge­setzes muss das Leit­bild alle zentralen Frage­stel­lungen eines Unter­neh­mens adres­sieren: Dazu zählen in erster Linie:

  • Ziele bzw. Mission
  • Grund­prin­zi­pien
  • Werte
  • Regeln
  • Selbst­ver­ständnis

Das Leit­bild ist somit nicht weniger als die schrift­liche Darle­gung einer Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­tion über ihre Vision und Mission sowie über die ange­strebte Unter­neh­mens­kultur. Das Leit­bild dient dem Unter­nehmen als Grund­lage für die eigene Corpo­rate Iden­tity. Zudem bildet es den Rahmen für die Fest­le­gung einer Stra­tegie und die Ablei­tung von opera­tiven Hand­lungen. Als Synonym für das Unter­neh­mens­leit­bild werden nicht selten die Begriffe Unter­neh­mens- oder Geschäfts­phi­lo­so­phie verwendet.

Wozu braucht ein Unter­nehmen ein Leit­bild?

In den Mühen Ihres tägli­chen Geschäfts haben Sie es bislang verab­säumt, Ihrer Firma ein Leit­bild zu geben? Vor allem bei klei­neren Unter­nehmen ist es nicht unge­wöhn­lich, dass die Zeit oder der Wille zur Entwick­lung eines Unter­neh­mens­leit­bildes fehlen. Klein­un­ter­nehmer finden auf die oben gestellte Frage oftmals keine befrie­di­gende Antwort.

Ein Unter­neh­mens­leit­bild sollte jedoch fester Bestand­teil jedes Unter­neh­mens sein – völlig unab­hängig von dessen Größe. Es hat nämlich sowohl nach außen als auch nach innen eine starke Wirkung. Alle Personen, die in Kontakt mit Ihrem Unter­nehmen kommen, erhalten so eine klare Vorstel­lung davon, wofür Ihr Unter­nehmen steht. Unter­schätzen Sie nicht die Wirkung Ihres Unter­neh­mens­leit­bildes: Sowohl Kunden als auch Mitar­beiter und Geschäfts­partner legen heut­zu­tage wesent­lich mehr Wert auf die klare Vermitt­lung der grund­sätz­li­chen Ziele und Werte eines Unter­neh­mens, als dies in der Vergan­gen­heit der Fall war. Ein Blick auf die Außen­wir­kung eines Unter­neh­mens­leit­bildes verrät, warum es eine so große Bedeu­tung für Kunden und Geschäfts­partner hat:

  • Die Iden­tität: Ihr Leit­bild vermit­telt Ihren (poten­zi­ellen) Kunden eine Vorstel­lung davon, wofür Ihr Unter­nehmen steht und warum es Ihre Firma über­haupt gibt.
  • Das Ansehen: Ein Leit­bild ist durchaus dazu geeignet, das Ansehen Ihres Unter­neh­mens in der Öffent­lich­keit zu stei­gern.
  • Das Kunden­in­ter­esse: Ein durch­dachtes und gelun­genes Leit­bild kann dafür sorgen, das Inter­esse von Kunden an Ihrem Unter­nehmen zu stei­gern.
  • Das Bewer­ber­inter­esse: Ein begeis­terndes und einleuch­tendes Unter­neh­mens­leit­bild wird Ihnen bei der Rekru­tie­rung geeig­neter Mitar­beiter helfen.

Aber auch die Innen­wir­kung eines Unter­neh­mens­leit­bildes sollten Sie keines­wegs unter­schätzen, und zwar aus folgenden Gründen:

  • Die Iden­ti­fi­ka­tion: Mitar­beiter, die sich mit Ihrem Unter­nehmen iden­ti­fi­zieren, sind nicht nur zufrie­dener, sondern auch leis­tungs­fä­higer. Darüber hinaus sind Mitar­beiter mit einem hohen Grad an Unter­neh­mens­iden­ti­fi­ka­tion auch bessere Botschafter Ihrer Firma nach außen.
  • Die Moti­va­tion: Mitar­beiter, die wissen, wofür sie etwas tun, sind gene­rell moti­vierter. Durch eine klare Benen­nung der Vision und Mission eines Unter­neh­mens können Sie die Moti­va­tion Ihrer Beleg­schaft erhöhen.
  • Der Entschei­dungs­rahmen: Mitar­beiter, die ein Unter­neh­mens­leit­bild kennen, verstehen die Entschei­dungen der Unter­nehmens­führung besser. Sie können nach­voll­ziehen, welche konkreten Ziele das Manage­ment mit bestimmten Entschei­dungen und Vorgaben verfolgt.

Wie entwi­ckelt man ein Unter­neh­mens­leit­bild?

Im letzten Abschnitt haben wir Argu­mente für die Bedeu­tung eines Unter­neh­mens­leit­bildes darge­legt. Im nächsten Schritt stellt sich die Frage, wie man ein erfolg­rei­ches Leit­bild entwi­ckelt. Einlei­tend muss die wich­tige Fest­stel­lung gemacht werden, dass ein Unter­neh­mens­leit­bild nicht vom Himmel fällt: Es ist immer das Ergebnis eines Entwick­lungs­pro­zesses.

Dieser Entwick­lungs­pro­zess kann in unter­schied­li­chen Stadien der Firmen­ge­schichte statt­finden. Start-ups geben sich nicht selten bereits in einem sehr frühen Stadium ihrer Entwick­lung ein Unter­neh­mens­leit­bild. Im Gegen­satz dazu haben viele klein- und mittel­stän­di­sche Unter­nehmen oft auch nach Jahr­zehnten ihres Bestehens noch kein Leit­bild. Je nachdem, zu welchem Zeit­punkt Sie ein Leit­bild für Ihr Unter­nehmen entwi­ckeln wollen, steckt bereits mehr oder weniger Geschichte in Ihrer Orga­ni­sa­tion. Jedes Unter­nehmen hat exis­tie­rende Grund­sätze, Werte und Regeln – auch wenn diese nicht schrift­lich in einem Unter­neh­mens­leit­bild fest­ge­halten wurden. Je älter und größer Ihr Unter­nehmen ist, umso größer wird diese exis­tie­rende Basis sein. Bei der Entwick­lung eines Unter­neh­mens­leit­bildes sollten Sie deshalb dieses Funda­ment nicht außer Acht lassen.

Die Ist-Analyse
Im Rahmen der Ist-Analyse führen Sie eine Bestands­auf­nahme in Ihrem Unter­nehmen durch. Finden Sie heraus, welche Grund­sätze, Werte und Regeln sich in der Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­tion seit der Grün­dung entwi­ckelt haben. Befragen Sie dazu auch andere Führungs­kräfte und Mitar­beiter nach deren Prin­zi­pien und Wert­vor­stel­lungen.

Auf dieser Basis zeichnet sich in den meisten Unter­nehmen bereits ein relativ klares Bild von der gelebten Unter­neh­mens­kultur ab. Es liegt nun an Ihnen zu entscheiden, wie weit­ge­hend Sie den Status quo Ihres Unter­neh­mens in Ihr Leit­bild über­nehmen wollen. Wenn die Ist-Analyse in vielen Punkten deckungs­gleich mit Ihren Soll-Vorstel­lungen ist, können Sie vieles aus der Ist-Analyse in Ihr Leit­bild mit einfließen lassen. Sofern es jedoch größere Abwei­chungen zum Ist-Zustand und Ihren Vorstel­lungen gibt, sollten Sie korri­gie­rend eingreifen. Die Formu­lie­rung über­ge­ord­neter Bausteine eines Unter­neh­mens­leit­bildes, wie der Vision und der Mission, fällt selbst­ver­ständ­lich in Ihren Aufga­ben­be­reich als Führungs­kraft.

Der Markt- und Wett­be­wer­ber­ver­gleich
Kein Unter­nehmen agiert im luft­leeren Raum. Deshalb sollte auch die Analyse des Marktes und der Wett­be­werber ein inte­graler Bestand­teil der Entwick­lung eines Unter­neh­mens­leit­bildes sein. Wie bereits erwähnt, hat das Leit­bild eine sehr starke Außen­wir­kung, weshalb es keines­falls am Markt und am Wett­be­werb vorbei entwi­ckelt werden sollte.

In Bezug auf den Markt müssen Sie sich die zentrale Frage stellen, welche Rolle Ihr Unter­nehmen auf dem Markt spielt bzw. spielen soll. Welche Werte sind dort beson­ders wichtig und welche davon bringt Ihr Unter­nehmen ein? Zudem sollte sich Ihr Unter­nehmen deut­lich von seinen Wett­be­wer­bern unter­scheiden. Kopieren Sie deshalb nicht das Leit­bild eines Konkur­renten, sondern nutzen Sie es als Chance, sich vom Rest abzu­setzen.

Die Formu­lie­rung
Ein Unter­neh­mens­leit­bild ist keine Bibel – schon gar nicht, wenn es um die Länge geht. Formu­lieren Sie das Leit­bild am besten in kurzen Leit­sätzen, die den Kern von dessen Inhalt auf den Punkt bringen. Achten Sie bei den Formu­lie­rungen darauf, dass die Leit­sätze allge­mein­gültig und lang­fristig sind. Sie wollen schließ­lich Ihr Leit­bild nicht alle paar Monate umfor­mu­lieren. Darüber hinaus ist es wichtig, dass sie die rich­tige Balance zwischen allge­mein­gültig und konkret finden. Häufig sind Unter­neh­mens­leit­bilder so schwammig und nebulös formu­liert, dass sich weder Kunden noch Mitar­beiter irgend­etwas darunter vorstellen können. Vermeiden Sie aber ande­rer­seits den Fehler, Ihr Leit­bild zu detail­reich zu gestalten.

Welchen Inhalt hat ein Unter­neh­mens­leit­bild?

Es exis­tiert kein in Stein gemei­ßelter Kodex, welche Inhalte ein Unter­neh­mens­leit­bild aufzu­weisen hat. Je nach Branche, Unter­neh­mens­größe und -alter kann ein Leit­bild unter­schied­lich ausfallen. Die folgenden fünf Fragen sollten Sie jedoch auf jeden Fall mit Ihrem Unter­neh­mens­leit­bild adres­sieren:

Warum gibt es Ihr Unter­nehmen?
Die zentrale Botschaft eines Unter­neh­mens­leit­bildes muss die Antwort auf die Frage sein, warum es Ihr Unter­nehmen über­haupt gibt. Sowohl Ihre Kunden als auch Ihre Mitar­beiter und Geschäfts­partner werden sich in erster Linie dafür inter­es­sieren, warum Sie ein Unter­nehmen gegründet oder es über­nommen haben.

Was sind Ihre Ziele?
Ebenso wichtig ist die Frage nach Ihren unter­neh­me­ri­schen Zielen. Erklären Sie Kunden, Mitar­bei­tern und Geschäfts­part­nern, was Sie mit Ihrem Unter­nehmen kurz- und/oder lang­fristig anstreben?

Für wen sind Sie da?
Ein gutes Unter­neh­mens­leit­bild richtet sich auch an die Haupt­kun­den­gruppen und erläu­tert, welchen Nutzen diese aus dem Unter­nehmen ziehen können. In diesem Zusam­men­hang können Sie auch darstellen, inwie­fern sich Ihr Unter­nehmen vom Wett­be­werb unter­scheidet.

Welchen Werten fühlen Sie sich verpflichtet?
Erklären Sie Ihren Kunden und Mitar­bei­tern, welche Werte zentral in Ihrem Unter­nehmen veran­kert sind. In Zeiten zahl­rei­cher globaler Krisen bekommt diese Frage­stel­lung eine immer größere Bedeu­tung.

Welche Kultur ist in Ihrem Unter­nehmen veran­kert?
Diese Frage richtet sich primär an Ihre Mitar­beiter. Für sie ist es entschei­dend, welche Kultur in Ihrem Unter­nehmen gelebt wird. Aber auch Kunden werden sich für die Art Ihrer Unter­neh­mens­kultur inter­es­sieren.

Welche Bestand­teile kann ein Leit­bild haben?

Wie bereits zuvor erwähnt, sind Sie in der Formu­lie­rung Ihres Unter­neh­mens­leit­bildes sehr frei. In der Praxis haben sich jedoch einige Bestand­teile bewährt, die die Grund­idee bzw. den Wesens­kern Ihres Unter­neh­mens auf den Punkt bringen. Dazu zählen:

Die Vision
Mit der Vision beschreiben Sie die lang­fris­tige Ziel­vor­stel­lung Ihres Unter­neh­mens. Eine der bekann­testen und wich­tigsten Unter­neh­mens­vi­sionen ist jene der Online-Enzy­klo­pädie Wiki­pedia: „Stell dir eine Welt vor, in der jeder einzelne Menschen freien Anteil an der Gesamt­heit des Wissens hat.“

Die Mission
Die Mission eines Unter­neh­mens verdeut­licht den Zweck oder Auftrag eines Unter­neh­mens. Sie erklärt somit, über welchen Weg ein Unter­nehmen seine Vision errei­chen will. Eine der grif­figsten Unter­neh­mens­mis­sionen ist die der welt­größten Such­ma­schine Google: „Die Infor­ma­tionen der Welt zu orga­ni­sieren und sie allge­mein zugäng­lich und nütz­lich zu machen.“

Der Slogan
Idea­ler­weise beinhaltet Ihr Unter­neh­mens­leit­bild auch einen Slogan. Mit einem Unter­neh­mens­slogan bringen Sie mit einem kurzen und prägnanten Spruch auf den Punkt, was die Philo­so­phie und die Werte Ihres Unter­neh­mens ausmacht. Der viel­leicht bekann­teste Unter­neh­mens­slogan der Welt ist der des Sport­ar­ti­kel­her­stel­lers Nike: „Just do it.“ Selbst­ver­ständ­lich darf ein Slogan einen leicht werb­li­chen Charakter haben.

Wie lässt sich ein Leit­bild bekannt machen?

Nachdem Sie Ihr Unter­neh­mens­leit­bild erstellt haben, sollten Sie es tunlichst vermeiden, es in einer Schub­lade verstauben zu lassen. Das Leit­bild muss allen Kunden und Mitar­bei­tern zugäng­lich gemacht werden. Wenn nicht, wird es nur einer kleinen Gruppe an Führungs­kräften bekannt sein und keine Akzep­tanz bei der rest­li­chen Beleg­schaft, den Kunden und Geschäfts­part­nern haben.

Wenn Sie ein neues Unter­neh­mens­leit­bild entworfen haben, verkünden Sie es idea­ler­weise auf einer Mitar­bei­ter­ver­samm­lung. So stellen Sie sicher, dass all Ihre Mitar­beiter Kenntnis davon haben und geben ihnen gleich­zeitig die Möglich­keit, Fragen zu stellen. Selbst­ver­ständ­lich sollte das Leit­bild auch auf Ihrer Website zu finden sein. Zudem können Sie es in Mitar­bei­ter­pu­bli­ka­tionen veröf­fent­li­chen. Nicht zuletzt können Sie Ihre Mitar­beiter auch auf spezi­ellen Veran­stal­tungen im Leit­bild schulen.

Wie kann man ein Unter­neh­mens­leit­bild umsetzen?

Die Bekannt­ma­chung eines Leit­bildes ist eine Sache, die Umset­zung eines Leit­bildes in der Praxis eine andere. Es ist keine Selten­heit in Unter­nehmen, dass umfas­sende Leit­bilder auf dem Papier exis­tieren, in der tägli­chen Arbeits­praxis jedoch wenig bis gar nicht gelebt werden. Je stärker das formu­lierte Leit­bild von der Unter­neh­mens­praxis abweicht, umso schwie­riger ist auch dessen Umset­zung. Gehen Sie zur erfolg­rei­chen Umset­zung eines Unter­neh­mens­leit­bildes wie folgt vor:

Setzen Sie Prio­ri­täten
Alles auf einmal zu errei­chen ist ein hehres Ziel, funk­tio­niert aber in der unter­neh­me­ri­schen Praxis so gut wie nie. Setzen Sie deshalb Prio­ri­täten und konzen­trieren Sie sich bei der Umset­zung anfäng­lich auf die wich­tigsten Punkte Ihres Leit­bildes.

Gehen Sie schritt­weise vor
Über­for­dern Sie Ihre Mitar­beiter und Kunden nicht und formu­lieren Sie Etap­pen­ziele bei der Umset­zung Ihres Leit­bildes. Diese werden Sie Ihrem endgül­tigen Ziel Schritt für Schritt näher­bringen.

Moti­vieren Sie Ihre Mitar­beiter
Zur erfolg­rei­chen Umset­zung Ihres Unter­neh­mens­leit­bildes sollten Sie Ihre Mitar­beiter „mitnehmen“. Nur wenn diese merken, dass das Leit­bild die Grund­lage allen Handelns im Unter­nehmen ist, werden sie es selbst ernst nehmen. Dazu gehört auch, dass posi­tives Verhalten von Mitar­bei­tern im Sinn des Leit­bildes gewür­digt und nega­tives Verhalten ange­spro­chen wird.

Kontrol­lieren Sie die Umset­zung
Um fest­stellen zu können, wie erfolg­reich Sie Ihr Unter­neh­mens­leit­bild veran­kert haben, müssen Sie dessen Umset­zung kontrol­lieren. Das errei­chen Sie zum einen durch Kunden- oder Mitar­bei­ter­be­fra­gungen. Zum anderen können Sie die Umset­zung auch über bestimmte Control­ling-Kenn­zahlen über­prüfen.

Ist ein Unter­neh­mens­leit­bild ein Erfolgs­ga­rant?

Ob und in welchem Maße Unter­neh­mens­leit­bilder ihre Funk­tion erfüllen und Unter­nehmen in Summe erfolg­rei­cher machen, ist in Theorie und Praxis umstritten. Die Kritik an Unter­neh­mens­leit­bil­dern entzündet sich vornehm­lich an zwei Punkten. Zur einen bemän­geln Kritiker, dass die Leit­bilder zahl­loser Unter­nehmen nur eine Ansamm­lung von Allge­mein­plätzen seien, die weder Kunden noch Mitar­bei­tern hinrei­chend Orien­tie­rung bieten. Zum anderen sind Unter­neh­mens­leit­bilder oftmals zu umfang­reich oder es handelt sich um Kompro­misse zwischen den Vorstel­lungen verschie­dener an der Erstel­lung betei­ligter Personen, die nur schwer mitein­ander zu verein­baren sind.

Ein weiterer allge­meiner Kritik­punkt an Unter­neh­mens­leit­bil­dern ist, dass sie häufig top-down von der Unter­nehmens­führung vorge­geben werden, ohne Mitar­beiter in den Entwick­lungs­pro­zess einzu­be­ziehen. Das kann in der Praxis gele­gent­lich dazu führen, dass ein Leit­bild ein illu­so­ri­sches „Wünsch-dir-was“ darstellt, das wenig bis gar nichts mit der Realität gemein hat. Die tatsäch­lich in einer Unter­neh­mens­or­ga­ni­sa­tion gelebten Grund­prin­zi­pien und Werte werden vom Leit­bild dann nicht abge­bildet.

Fazit

Ob ein Unter­neh­mens­leit­bild tatsäch­lich in der Praxis den Erfolg eines Unter­neh­mens fördert, lässt sich durch wissen­schaft­liche Studien weder be- noch wider­legen. Zwei­fellos leisten gut formu­lierte und begeis­ternde Unter­neh­mens­leit­bilder wie jene von Nike, Wiki­pedia oder Google einen wert­vollen Beitrag dazu, dass die Unter­nehmen besser von Kunden und Mitar­bei­tern verstanden werden. Folg­lich ist auch die Bereit­schaft vieler Menschen größer, sich auf diese Unter­nehmen einzu­lassen. Abschlie­ßend lässt sich fest­halten, dass es keine perfekten Unter­neh­mens­leit­bilder gibt. Ein nicht perfektes Leit­bild ist aber allemal besser als gar kein Leit­bild. Jeder Unter­nehmer sollte vor diesem Hinter­grund die Arbeit auf sich nehmen, seinem Unter­nehmen ein Leit­bild zu geben.


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